Man muss nicht immer ein Held sein wollen, um ein Held zu sein. Das erfahren zwei Ork-Brüder am eigenen Leib, dabei ist der ungewollte Heldenruf nur ihr geringstes Problem.
Mit mehr Glück als Verstand überleben die beiden Ork-Brüder Balbok und Rammar eine wilde Schlacht gegen Gnome, doch sie vergessen etwas Entscheidendes auf dem Schlachtfeld. Als Strafe müssen die beiden unfreiwilligen Helden erneut ausrücken, um besagten Gegenstand wieder nach Hause zu bringen und ein uraltes Ork-Ritual zu ermöglichen. Der Auftrag gleicht jedoch einer Selbstmordmission und die sympathischen Schlachtenflüchtlinge haben nur wenig Chancen auf eine unversehrte Rückkehr.
Um das eigene Ableben zu verhindern, schließen sie einen Pakt mit dem Zauberer Rurak, dessen Auswirkungen jedoch ungeahnte Folgen für die Brüder hat. Tja, angespannte Gehirngymnastik oder gar vorausschauende Planung sind eben nicht gerade die Stärken der beiden Orks. Ein spannendes Abenteuer mit viel Humor und unfreiwilligem Schlachtengetümmel nimmt seinen Lauf und der Leser weiß noch nicht einmal, was es mit der schönen, aber gelangweilten Elfen-Hohepriesterin auf sich hat.
Die erste Geschichte der liebenswert-dilettantischen Ork-Brüder, die ursprünglich aus Michael Peinkofers Bestseller "Die Rückkehr der Orks" (2006) stammen, überzeugt durch eine stimmige Mischung aus epischen Schlachten und humoristischen Glanzmomenten. Die Elfen-Hohepriesterin erfüllt zwar in vorliegendem Band lediglich den Zweck einer semi-erotischen Badeeinlage, aber man darf gespannt sein, was der nachfolgende dahingehend zu bieten hat.
Und diese Spannung ist groß, wird der Leser doch mitten in einem Cliffhanger ins Abseits gestellt und muss sich bis Ende 2016 gedulden, um seinen Wissensdurst zu stillen. Grafisch eindrucksvoll und mit viel Humor aber auch derbem Schlachten macht "Zwei Brüder" große Lust auf weitere Geschichten aus Peinkofers Ork-Welt. Der einzige Wermutstropfen ist die lange Wartezeit auf eine Fortsetzung.