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Book-Review: Beutegier (Heyne)

Sie warten nur noch auf den richtigen Moment, um zuzuschlagen. Und sie haben Hunger – Hunger auf Menschenfleisch!

beutegier_cover (c) Heyne / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Fortsetzung von "Beutezeit" setzt elf Jahre nach der damals geschilderten Handlung an und bleibt bei der bewährten Ekelthematik: Fleisch, Fleisch, Fleisch, Fleisch. Allerdings ist die Studie des Erstlings keine Voraussetzung um diesen Roman lesen zu können, in Rückblenden werden die traumatischen Begebenheiten ausgiebig erläutert.


Der damalige Sheriff George Peters ist mittlerweile in Pension gegangen, überaus korpulent geworden und schrammt scharf an der Alkoholsucht vorbei. Noch immer ist er tief verstört von den damaligen Erlebnissen, bei denen eine Horde wilder Kannibalen arglose Touristen zerstückelte und zerfleischte.
Im großen Showdown wurde nahezu die gesamte Polizeibelegschaft getötet, auch die Kannibalen starben damals zahlreich.


Doch eine Kannibalin hat das große Gemetzel überlebt und sich einen neuen Stamm angezüchtet. Und plötzlich werden wieder zur Hälfte verspeiste Leichen an der sonst so beschaulichen Küste Maines gefunden...


Das Spieledesigner-Pärchen Amy und Dave Ballard ist
erst vor kurzer Zeit mit Baby Melissa hergezogen. Während die beiden noch Umbauten an ihrem romantischen Haus planen, macht sich ihre gemeinsame Freundin Claire Carey mit ihrem Sohn aus weniger harmonischen Gründen auf die Reise nach Maine: Sie fühlt sich durch ihren unausstehlichen, latent gewalttätigen Ex-Mann bedroht. Wie real diese Bedrohung ist, beweist Steven Carey, indem er sich sogleich an die Fersen seiner Familie heftet.


Die Geschichte, die aus mehreren Perspektiven erzählt wird, lässt die einzelnen Charaktere seltsam blutleer erscheinen. Es fällt nicht leicht, Mitgefühl zu entwickeln oder Verblichene zu betrauern. Allein der 8-jährige Luke, der in nur wenigen Tagen seiner Kindheit beraubt wird, hält die Story bei der Stange und führt durch die spannungsgeladenen Seiten der Erzählung.


Einige Fragen, die zumindest ich mir gestellt habe, bleiben gänzlich ungeklärt, beispielsweise, was die Kannibalenkinder (abgesehen von ihrer schlechten Erziehung) dazu antreibt Menschen zu jagen und zu verspeisen.


Jack Ketchum sagt im beigefügten Interview mehr oder weniger durch die Blume, dass er kein großer Fan von Fortsetzungsgeschichten sei und das Geld eine relativ große Rolle bei der Überwindung seiner Ablehnung gespielt habe. Dies sollte als Erklärung für die eine oder andere oben erwähnte Lieblosigkeit genügen. Nicht unerwähnt lassen will ich zugunsten des Autoren dass einige besonders martialische Szenen der Zensur zum Opfer gefallen sind.


Dennoch ist
"Beutegier" ein spannendes, wenn auch nicht vollkommenes Buch, das dem Leser einen pulsbeschleunigten, gruseligen Abend bescheren wird. Die optimale Atmosphäre bietet ein düsterer, regnerischer Abend mit reichlich Kakao. Allerdings garantiere ich nicht für eine sonderlich geruhsame Nacht!

# # # Alena Grau # # #



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