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Binary Domain

Segas "Gears of War"-Klon offenbart unerwartete Stärken.

(C) Sega / Binary Domain / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDas Szenario von "Binary Domain" nimmt kräftig Anleihen bei klassischen Tropen guter Science-Fiction: In einer dystopischen Zukunft, in der humanoide Roboter zur Selbstverständlichkeit geworden sind, gelten eine Reihe weltweiter Regeln, die als die Neue Genfer Konvention bekannt sind. Deren Regel 21 besagt: Roboter müssen von Menschen unterscheidbar sein. Prompt taucht natürlich eine neue Art von Robotern auf, genannt "Hollow Children", die Menschen nicht nur äußerlich komplett gleich ist, sondern sogar selbst davon überzeugt, menschlich zu sein. Alles deutet auf die japanische Amada Corporation als Verursacher dieser Blasphemie hin, und so wird ein multinationales Einsatzteam nach Tokyo geschickt um Amada zu infiltrieren. Dieses Team ist es, das im Mittelpunkt des Spiels steht, im Besonderen der Amerikaner Dan Marshall, dessen Rolle man übernimmt.


Die(C) Sega / Binary Domain / Zum Vergrößern auf das Bild klicken Protagonisten von "Binary Domain" sind allesamt hochgradig stereotyp: vom jungen, weißen, Sprüche klopfenden Ami-Haupthelden und seinem grotesk muskulösen schwarzen Kumpel, über den arrogant-snobistischen Briten bis hin zur hübschen, chinesischen Sniper-Lady als Eye candy. Dass diese Konstellation nicht nach kürzester Zeit ermüdend wird, liegt am überraschend witzigen und unterhaltsamen Skript, gepaart mit hervorragendem Voice Acting. Nein, ernsthaft. Das sarkastische Geplänkel der Figuren entlockt mehr als einmal ein herzhaftes Schmunzeln. Wer "Gears of War" gespielt hat, wird sich in "Binary Domain" gleich zu Hause fühlen. Die Grundmechanik des Schießens und In-Deckung-Gehens aus der dritten Person ist praktisch identisch. Zu unterscheiden versucht man sich durch eine Reihe zumindest theoretisch interessanter Features.


D(C) Sega / Binary Domain / Zum Vergrößern auf das Bild klickenass beispielsweise das Schießen auf Horden von Robotern selten langweilig wird, liegt daran, dass sie sich sehr dynamisch zerlegen lassen. Die Verkleidung kann gelöst werden bis das Stahlskelett dahinter zum Vorschein kommt. Zerstört man die Beine, kriechen die Bots wie im Finale von "Terminator" auf die Spielfigur zu. Trifft man den Kopf, bringt man ihre Programmierroutinen durcheinander und sie beginnen ihre Kollegen anzugreifen. Dem Spielgeschehen sind überdies dezente Rollenspielelemente beigefügt, denn durch das Abknallen der Bots verdient man Geld, mit dem sich Items und Upgrades für die Teammitglieder einkaufen lassen. So können etwa Nanomaschinen erworben werden, die bestimmte Werte wie Gesundheit, Verteidigung oder Tragkraft erhöhen oder die Waffen in Kategorien wie Schussfrequenz, Feuerkraft, Magazingröße und Reichweite aufleveln.


Schlie(C) Sega / Binary Domain / Zum Vergrößern auf das Bild klickenßlich wäre da das Squad-Management. Man hat die Möglichkeit, seinem Team Befehle wie "Fire" oder "Regroup" zu geben, wahlweise sogar per Spracheingabe über Headset. Ob die Kollegen diese Anweisungen befolgen, hängt jedoch davon ab, wie sehr sie dem Protagonisten vertrauen. Das hängt wiederum von der Gameplay-Performance, aber auch vom Ablauf kurzer Dialoge ab, in denen man im Wesentlichen die Antwort geben muss, die der Gesprächspartner hören will. Es ist eine recht simple und nicht besonders ausgefeilte Mechanik, die ein wenig überflüssig wirkt. Die größte Stärke von "Binary Domain" ist aber keines seiner bemüht innovativen Gimmicks wie die Spracherkennung oder die Vertrauensmechanik, sondern schlicht wie unterhaltsam es ist. Kurzweiliges Pacing, abwechslungsreiche Set Pieces und ein Skript, dass eine interessante Story erzählt ohne sich selbst zu ernst zu nehmen, sorgen dafür, dass man doch stes gewillt ist noch zumindest ein paar Roboter mehr in ihre Einzelteile zu zerlegen, bevor man ins Bett geht.



# # #  Andreas Dobersberger  # # #



Plattform: PS3 (getestet), Xbox 360
Entwickler: Sega
Publisher: Sega



Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Steuerung:7/10
Spielspaß: 7/10
Gesamt: 7/10





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