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Gruselkabinett 146

Angst: Ein Gefühl, so alt wie die Menschheit, nicht sicht- und greifbar. Doch gibt es Orte, an denen sie sich manifestiert und die Kraft besitzt, einen Menschen zu töten?

Gruselkabinett 146Schloss Lorraine eilt sein Ruf voraus. Seit dem mysteriösen Ableben des Sohnes der Herzogin steht das alte Gemäuer nahezu leer und eine Reihe von Gerüchten ranken sich seitdem um den roten Raum – ebenjenes Zimmer, in dem man die Leiche des jungen Mannes fand und das in der Vergangenheit bereits Ort seltsamer Todesfälle war. Angelockt von den unglaublichen Geschichten bittet der alleinstehende Wissenschaftler Simon Price um die Erlaubnis, eine Nacht in der Räumlichkeit verbringen zu dürfen.


Nur widerwillig gibt die trauernde Aristokratin ihr Einverständnis zu dem waghalsigen Unterfangen. In der Obhut der verbliebenen Dienerschaft macht sich Price an die Umsetzung seines Experiments. Zunächst gibt er sich überzeugt, dass es kein übernatürliches Phänomen innerhalb der Mauern von Schloss Lorraine zu bestaunen gibt, doch als er endlich den abgelegenen Raum betritt, ist er sich nicht mehr so sicher. Treibt doch ein mörderischer Spuk in dem Zimmer sein Unwesen und treibt die Bewohner in den Tod?


Seit die Rechte an den Texten von H. G. Wells frei verfügbar sind, gastiert der bekannte Autor recht häufig im "Gruselkabinett". Nachdem bereits seine bekanntesten Werke wie "Die Zeitmaschine" oder "Krieg der Welten" Einzug in die Reihe gehalten haben, wurde nun ein eher unbekannter Text des Schriftstellers vertont. Und dieser hat es wahrlich in sich, denn an Gänsehautmomenten und knisternder Spannung mangelt es der Geschichte beileibe nicht.


Bereits die vielfach ausgesprochenen Warnungen der wenigen verbliebenen Bewohner des Schlosses sorgen für ein ungutes Gefühl in der Magengegend, das sich nochmals deutlich steigert, wenn die Hauptfigur ihrer Nacht im roten Raum entgegensieht. Die Erwartung, was sich wohl hinter der grünen Samttür verbergen mag, steigert sich mit jeder verstreichenden Minute. Die Vorgänge im Zimmer werden im Bericht des Protagonisten geschildert und sorgen zusätzlich für ein wohliges Gruselgefühl.


Atmosphäre schreibt dieses Hörspiel tatsächlich in großen Lettern, was auch bei mehrmaligem Genuss für den erhofften Schauer sorgt. Es gilt allerdings auch anzumerken, dass dem Stück etwas Fragmentarisches anhaftet. Wer erwartet, den Auslöser für die mysteriösen Ereignisse in dem alten Gemäuer präsentiert zu bekommen oder erfahren möchte, was letztendlich den roten Raum heimsucht, dürfte enttäuscht zurückbleiben, denn diese Fragen überlässt der Autor der Fantasie des Publikums.


Die musikalische Gestaltung ist dieses Mal eindeutig darauf ausgelegt, die Atmosphäre auf Schloss Lorraine nochmals zu verdichten und den der Geschichte innewohnenden Schrecken hervorzuarbeiten. Eine Aufgabe, die auf vortreffliche Weise gelöst wurde. Die verwendeten Soundeffekte sind eher zweitrangig und lediglich gut arrangiertes Beiwerk, um die wirklichen Gruselmomente des Hörspiels nochmals zu verstärken und die jeweiligen Szenen plastischer zu gestalten.


Ein Blick ins Booklet sorgt für Staunen, denn lediglich fünf Stimmen sind erforderlich, um dieses Kleinod der klassischen Schauergeschichte passend zu inszenieren. Allerdings haben es die Namen der Sprecher in sich, denn hier zeigt mit Dagmar von Kurmin, Horst Naumann und Bert Stevens ein Trio von Altmeistern sein ganzes Können. Alle drei machen dieses Hörspiel mit ihrem Auftritt zu etwas Besonderem. Dazu gesellt sich die noch unverbraucht und frisch klingende Stimme von Valentin Stroh in der Rolle des Simon Price und Ursula Sieg als Herzogin rundet das Ensemble ab. "Der rote Raum" ist ein herrliches Gruselhörspiel, das seinen Platz in dieser Reihe absolut verdient.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien


 
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