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Viennale 2010

Zum 48. Mal findet in Wien das internationale Filmfestival Viennale statt. SLAM ist auch dieses jahr wieder mitten drin im Festivalgetümmel. Dabei gibt es auch einige musikalische Highlights zu entdecken.


logovneu4c (c) Viennale / Zum Vergrößern auf das Bild klickenJedes Jahr im Oktober ist es wieder soweit. Die Viennale öffnet ihre Pforten für aufgeschlossene Cineasten, die weder vor verstörenden Avantgardfilmen zurückschrecken, noch intelligentes Mainstreamkino scheuen. Das ausgewogenes Verhältnis von Spielfilmen, Dokumentationen und Kurzfilmen aus allen Richtungen und Neigungen der filmischen Kunst machen dieses bezaubernde Filmfestival aus. Wie bei jedem Event dieser Größe gehört auch bei der Viennale die Anwesenheit von Stargästen zum daily business des Festes. Im Gegensatz zu den letzten Jahren sucht man die großen Namen aber vergebens. Stattdessen präsentiert sich eine Vielzahl an jungen Regisseuren und Schauspielern in Wien.


Red Shirley (c) Viennale / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEinen "Special Evening" gibt es dann doch, der auf Grund des Namen des Protagonisten sofort Aufsehen erregt. LOU REED zeigt auf der Viennale seinen Films "Red Shirley". In nur 28 Minuten lässt er darin seine Cousine Shirley Novick ihre Lebensgeschichte erzählen. 1909 in Polen als Shulamit Rabinowitz geboren und mit der Familie vor dem Holocaust geflohen hat die gute Frau einiges zu berichten. Da der Meister schon mal in der Stadt ist stellt er sich im Rahmen des Dokumentarfilms "Lou Reed’s Berlin" einem Publikumsgespräch. 1972 startete der vormalige THE VELVET UNDERGROUND Sänger und Gitarrist seine Solokarriere. Während das von David Bowie produzierte Album "Transformer" -  inklusive "Walk on the Wild Side" - kommerziell erfolgreich war, entpuppte sich der Nachfolger "Berlin", das die Geschichte zweier Junkies in Westteil der titelgebenden Stadt erzählt, als Ladenhüter. Drei Jahrzehnte nach Veröffentlichung erfüllte sich LOU REED den Wunsch seine düstere Rock-Oper live zu performen. Sein Freund Julian Schnabel konzipierte dafür die Bühnenshow und hielt das Konzert mit Orchester und Chor auf Film fest.


Leonard Cohen (c) Viennale / Zum Vergrößern auf das Bild klickenObwohl die Viennale keinen dezidierten Musikschwerpunkt hat ist LOU REED nicht der einzige Sangesbruder der in den naechsten Tagen und Wochen ueber die Leinwand flimmern darf. "Leonhard Cohen: Live at the Isle of Wight 1970" zeigt umfangreiche Aufnahmen des legendären LEONHARD COHEN Konzerts beim Musikfestival auf der Isle of Wight. Regisseur Murray Lerner hat mit "Message of Love" besagtes Festival bereits dokumentiert, legt jetzt aber unveröffentlichte Bilder des COHEN-Gigs nach und bietet auch sonst eine ganz ansehnliche Doku.


White Stripes (c) Viennale / Zum Vergrößern auf das Bild klickenLive on Stage kann man bei der Viennale auch die WHITE STRIPES bewundern. Der Film "Under Great White Northern Lights" zeigt ihre Konzerttour durch den Norden der USA und durch Kanada im Sommer 2007. Trotz ihrer kommerziellen Erfolge, die sich seit dem Album "Elephant" eingestellt haben, touren JACK und MEG WHITE durch das weite Land um an den sonderbarsten Orten einen gig zu geben. Auf der Straße, der Bowlingbahn, im Bus oder einer kleinen Bar. Mehr als eine handvoll Leute braucht es im Prinzip nicht. Nachdem JACK WHITE schon auf der letztjährigen Viennale in Davis Guggenheims Film "It Might Get Loud" an der Seite von THE EDGE und JIMMY PAGE zu bewundern war, beweist er seine Affinität zum Medium Film dieses Jahr auf ein Neues.


Stones in Exile (c) Viennale / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNach Abschied und Tod von BRIAN JONES, der Trennung von Manager Allen Klein und dem Auslaufen ihres Plattenvertrages standen die ROLLING STONES Anfang der 70er Jahre am Scheideweg ihrer Karriere. Alkohol, Drogen, Steuerschulden und eine Reihe anderer Skandälchen ließen die STONES die britische Insel verlassen und im traumhaften Villefranche-sur-Mer an der Côte d’Azur ihr neues Quartier beziehen. In ihrem selbsterwählten Exil entstand mit dem Doppelalbum "Exile on Main St." nicht nur eines ihrer wichtigsten Werke, sondern begleitend dazu auch die Aufnahme für den Film "Stones in Exile". Verstörende Bilder aus einer lang vergangenen Zeit, auf denen die heutigen Rock-Opas bei Arbeit und Vergnügen in ihren wilden Jahren zu sehen sind.


Im still here (c) Viennale / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMit PHIL SPECTOR gibt ein weiterer Dinosaurier der Musikbranche ganz intime Einblicke in sein Leben. Bevor der Produzent der Beatles für den Mord an der Schauspielerin Lana Clarkson fuer 19 Jahre ins Gefängnis geht, gibt er eines seiner seltenen Interviews. Was Alkohol und Psychopharmaka aus dem Erfinder der Wall of Sound gemacht haben zeigt Oscar Preisträger Vikram Jayanti in "The Life and Agony of Phil Spector" in einem einfühlsamen Portrait. Noch obskurer – und möglicherweise gänzlich fiktiv – gibt sich "I’m still here" von Casey Affleck. Der jüngere Bruder von Hollywood-Star Ben Affleck zeigt in seinem Regiedebüt den Wandel seines Hollywood-Star-Schwagers Joaquin Phoenix zum Hip Hop Star. Richtig gelesen. Nach dem Phoenix für "Walk the Line" Gitarre spielen gelernt hat und ganz überzeugend den "Man in Black" gemimt hat, macht er jetzt auf Hip Hop. Wirklich, ganz im Ernst. Oder doch nicht? Ist der ganze Film am Ende ein Fake? Oder soll die Geschichte mit dem Fake, die inzwischen die Runde macht, nur einen absurden und peinlichen Karrierefehltritt kaschieren? Gehet hin und sehet selbst!


# # # Felix Reiterer # # #
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