Das bewährte Prinzip des vorangegangenen Bands wird fortgeführt: Zwei Adaptionen von Klassikern aus der Feder Jules Vernes und tolles Bonusmaterial.
Mit der Integral-Ausgabe der Mitte der 1970er Jahre bei Schwager & Steinlein erschienenen Reihe "Classicomics", die Umsetzungen berühmter Werke der Abenteuerliteratur enthielt, wird der Beweis erbracht, dass es nicht nur bloß Novitäten sein müssen, die mit anspruchsvollen Bearbeitungen bekannter Stoffe glänzen. Der zweite Band der liebevollen Edition enthält nicht minder großzügig bebilderte, erhellende Informationen sowohl zu den Hintergründen der abgedruckten Geschichten als auch den zweiten Teil der Biografien von Jules Verne.
Die Käuferschaft wird dabei zunächst ein weiteres Mal vor die Qual der Wahl gestellt, ob es die reguläre Ausgabe sein soll, die "Der Kurier des Zaren" auf dem Cover präsentiert, oder die limitierte und nummerierte Variantausgabe, der "20.000 Meilen unter dem Meer" vorbehalten ist. Letzteres, das den vorliegenden Band eröffnet und eine deutschsprachige Erstveröffentlichung darstellt, zählt zu den berühmtesten und wohl auch einflussreichsten Erzählungen von Monsieur Verne und wurde von Ramón de la Fuente in gewohnt ansehnlichem Strich und einer wunderbar dazu passenden, ausdrucksstarken Kolorierung zu Papier gebracht.
Die Entscheidung, der unfreiwilligen Mitreise von Professor Pierre Aronnax, seinem Diener Conseil und dem Harpunier Ned Land auf der Nautilus die nicht minder dramatischen, wenngleich weniger an fantastische denn historische Ereignisse angelehnten Abenteuer von Michael Strogoff, dem Kurier des Zaren, folgen zu lassen, birgt aus gegenwärtiger Perspektive einen amüsanten Widerspruch: Während Kapitän Nemo die sogenannte zivilisierte Welt verachtet und sich gegen Unterdrückung auflehnt, erscheint anschließend ausgerechnet das absolutistische russische Imperium als dessen letzter Vorposten gegen die als Barbaren gebrandmarkten Tataren. Eine damals (wie heute) romantisierende Vorstellung, die absolut nichts mit der Realität zu tun hat, aber natürlich keinesfalls etwas an der grundlegenden Qualität der Erzählung an sich ändert.