Gibt es noch Hoffnung für Gundar Gemmenschneider? In einer einzigen Nacht wird nicht nur über Leben und Tod eines guten Freunds, sondern das Schicksal ganz Aventuriens entschieden.
Die Ereignisse spitzen sich auf dramatische Weise zu. Gundar steht nun vollkommen unter dem Einfluss einer dämonischen Entität, die das Wesen des Zwergs vollständig verdrängte. Endlich ist es den übrigen Gefährten gelungen seine Fährte aufzuspüren, die tief hinab in die Katakomben der Hauptstadt führt. In einer nahezu vergessenen Zisterne stößt die Gruppe endlich auf einen Zugang zu Bragduls Versteck. Doch der Eingang ist mit einigen heimtückischen Fallen gespickt, die ein unerlaubtes Eindringen zur tödlichen Angelegenheit werden lassen.
Wie durch ein Wunder gelingt es unbeschadet einen Weg in den geheimen Tempel der Kultisten zu finden. Doch Hothar und seine Begleiter kommen zu spät. Gundar ist in Begleitung Bragduls an die Oberfläche zurückgekehrt, um den namenlosen Gott aus seinem kosmischen Gefängnis zu befreien. Im Herzen der alten Reichsstadt kommt es zum finalen Kampf zwischen den Kräften des Guten und des Bösen. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass in dieser Nacht Chaos und Zerstörung triumphieren werden.
Die zweite Staffel eilt ihrem dramatischen Höhepunkt entgegen und einmal mehr muss ein mächtiger Dämon daran gehindert werden Aventurien zu vernichten. So verliert man auch keine Zeit, katapultiert den Hörer direkt ins Geschehen und lässt ihn an einer nervenaufreibenden Suche nach dem Zugang ins Allerheiligste des Vampirs teilhaben, die es in sich hat und bestens dazu geeignet ist, die Nägel auf Rekordtief zu knabbern. Auch in der vorliegenden Folge gibt es kaum Gelegenheit zum Durchatmen. Die Zeit verrinnt unter den Fingern und scheinbar gibt es nichts und niemanden, der Gundar und Bragdul noch aufhalten kann. Doch dies wäre sicher nicht das Staffelfinale, wenn es nicht noch die eine oder andere unerwartete Wende im Handlungsgeschehen geben würde.
Das Aufeinandertreffen der verschiedenen Fraktionen darf getrost als episch und spektakulär bezeichnet werden, letztendlich verwundert es aber schon, wie schnell man den blutsaugenden Unhold endgültig vom Erdboden tilgt. Atmosphäre und Stimmung werden wieder einmal wie gewohnt groß geschrieben und ohne Probleme gelingt es, den tristen Alltag mit der farbenfrohen Welt Aventuriens zu tauschen. Auffällig ist auf jeden Fall, dass sich der Fokus bei den letzten beiden Folgen enorm auf gänzlich andere Dinge verschoben hat als zum
Auftakt der Staffel.
Urplötzlich ruht das Schicksal eines ganzen Kontinents auf den Schultern der Helden. Bei alldem muss allerdings die Frage erlaubt sein, warum der Fluch, der uns immerhin mehrere Episoden begleitet hat, nun keinerlei Rolle mehr zu spielen scheint. Dies schmälert das Hörvergnügen keinesfalls und "Die Abrechnung" belohnt das Publikum mit einem würdigen Showdown zum Staffelfinale. Natürlich wird nicht darauf verzichtet, die ersten Weichen für eine Fortsetzung zu stellen.
Die musikalische Gestaltung ist einmal mehr über jeden Zweifel erhaben und passt zu den Geschehnissen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Gleiches lässt sich auch für die Soundeffekte sagen, die wirklich mit viel Liebe zum Detail ausgewählt wurden und die jeweiligen Szenen mit zusätzlichem Leben füllen. Hier bleiben keine Wünsche offen. Erneut fällt es äußerst schwer einen bestimmten Sprecher hervorzuheben, denn alle machen einen ausgesprochen guten Job und tragen Sorge dafür, dass die Welt des Schwarzen Auges zum Leben erwacht.
Im Mittelpunkt steht dieses Mal Eckart Dux als Gelehrter Sardos, dem die Herkulesaufgabe zufällt, den Dämonen auf ungewöhnliche Art die Stirn zu bieten. Man spürt mit jedem Satz von Dux die körperliche und psychische Last, die auf den Schultern des alten Mannes lastet, der aber nicht bereit ist nur einen Zentimeter vor seinen Feinden zurückzuweichen. Eine tolle Leistung. Gleiches gilt aber für alle anderen Akteure, die den Helden und deren finsteren Gegenspielern mit ihren Stimmen ein Gesicht geben. Ein weiteres kleines Highlight ist der erneute Gastauftritt von Torsten Münchow als Kapitän Silbertod. Ein gelungenes Ende für das zweite große Abenteuer in den Weiten des aventurischen Kontinents, so darf es gerne weitergehen.