Angesichts einer gewaltigen Bombe, die Milliarden von Leben nicht nur auf der Erde bedroht, gerät auch die bestgemeinte Diplomatie an ihre Grenzen.
Nach einem kurzen Zwischenspiel mit dem Auftakt von
Charles Soules "Daredevil"-Strecke setzt der vorliegende Band
"Operation: Galactic Storm", das zentrale Marvel-Event des Jahres 1992, mit acht Kapiteln fort. Darin verschärft sich die Situation für die in drei Teams aufgesplitteten Avengers, wobei die auf der Erde zurückgebliebenen Mitglieder mit US Agent und Spider-Woman diesmal weitestgehend außen vor bleiben. In den unendlichen Weiten des Weltraums hingegen verschärft sich die Lage dramatisch, denn nun ist klar, dass die Shi`ar mit den von ihnen entwendeten technologischen Geräten der Kree eine Bombe gebastelt haben, die in deren Sphären gezündet werden soll.
Nicht nur dank der Starrsinnigkeit der beiden Kriegsparteien, sondern auch der insgeheim intrigierenden Obersten Intelligenz, die mit der Starforce ihre eigenen Fußsoldaten ins Rennen um die Rückeroberung der Macht im Kree-Reich ins Rennen schickt, münden die Friedensappelle der beiden Rächer-Abordnungen in Scharmützel mit den jeweiligen "Gastgebern". Während Deathbird auf Hala ein tödlicher Angriff auf die Führung des gegnerischen Imperiums glückt, kann ihre Schwester Lilandra andernorts immerhin davon überzeugt werden, die "Mutter aller Bomben" (Zitat Quasar) zurückzupfeifen. Dafür könnte es allerdings zu spät sein, denn das steht den Plänen einer dritten Partei entgegen…
Um wen es sich dabei handelt, dürfte Insidern nach einem kleinen Hinweis in den ersten Kapiteln bereits klar sein, sorgt aber für eine von mehreren dramatischen Wendungen. Die Koordination zwischen den einzelnen Autoren funktioniert auch diesmal reibungslos und schafft vor allem bei den Solotiteln den Spagat, die Rolle des jeweiligen Helden inmitten des großen Ganzen zu betonen. So macht sich kein Gefühl unnötiger Längen breit, allenfalls "Captain America" 400 ließe sich als ein etwas bemühter Versuch eines Schaulaufens diverser Erzfeinde von Steve Rogers werten, der die übergeordnete Handlung nicht nennenswert vorantreibt – aber das war wohl einfach der Jubiläumsnummer geschuldet und tut der Kurzweiligkeit keinen nennenswerten Abbruch.