Dieser Band schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, enthält er doch das Debüt und eines der wichtigsten Abenteuer der New Mutants.
Mit "The New Mutants" endete 2020 (bedingt durch die Übernahme durch Disney) das "X-Men"-Filmuniversum aus dem Hause 20th Century Fox alles andere als ruhmreich, legte der Film doch sowohl bei Kritikern als auch dem Publikum eine schmerzhafte Bauchlandung hin. Der von den Verantwortlichen vorgenommene Ausflug in den Bereich des Horrors hätte durchaus ein gutes Resultat erbringen können – beispielsweise und am naheliegendsten durch eine Adaption der "Demon Bear Saga", die im vorliegenden Band der Sammelreihe von Hachette zum Abdruck kommt und zweifellos eines der Glanzlichter dieser dritten Generation von Marvels weitverzweigter Mutantenfamilie darstellt.
Die 1984 in "New Mutants" 18-20 erschienene Erzählung wird auf weiter Strecke von einer unheimlichen Stimmung getragen, für die der im damaligen Comic-Mainstream revolutionäre Stil von Künstler Bill Sienkiewicz maßgeblich beiträgt. Sein düsterer, geradezu schroffer Strich spiegelt das Grauen eindringlich wider, das Teammitglied Dani Moonstar zunächst in ihren Träumen und schließlich in realer Gestalt heimsucht. Ein monströser Bär, der bereits die Eltern der jungen Cheyenne auf dem Gewissen hat, versetzt ihr lebensgefährliche Verletzungen. Während die Ärzte um ihr Leben kämpfen, ist es an ihren Teamgefährten, den Demon Bear bei seinem nächsten Angriff zu stoppen.
Chris Claremont, zu diesem Zeitpunkt längst zum Zentralgestirn Marvels für alles aufgestiegen, was ein X im Namen führte, schuf mit der "Demon Bear Saga" eine tolle Metapher auf das Konfrontieren und Überwinden der eigenen Ängste, der hier mit US-Ausgabe 21 übrigens noch das Debüt von Warlock folgt. Nicht minder wichtig ist "Marvel Graphic Novel" 4 aus dem Jahr 1982, das diesen Band einleitet und der Leserschaft die New Mutants vorstellte. Die von Bob McLeod gefällig gezeichnete Story konfrontiert die Teenager nicht nur mit Donald Pierce, sondern auch mit einem Charles Xavier, der sich seiner Rolle als Mentor mehr als unsicher ist und hier ebenfalls noch etwas lernen kann.