Die Tiefe der See birgt manch düsteres Geheimnis. Eine Erfahrung, die auch die Bewohner des kleinen Fischerdorfes Faring Town an einem nebelverhangenen Tag machen müssen.
Margret Deverals düstere Vorahnung ist tatsächlich wahrgeworden: Ihr Verlobter hat auf offener See in einer urplötzlich aufziehenden Nebelwand auf mysteriöse Art und Weise sein Leben verloren. Niemand findet eine Erklärung dafür, was genau sich ereignet haben mag. Margret findet jedoch keine Zeit zu trauern, denn mit dem Leichnam ihres geliebten Adam ist das Grauen an Land zurückgekehrt.
Kann es tatsächlich sein, dass der Leichnam in der Tiefe der Nacht sein Totenbett verlässt, um die Menschen von Faring Town heimzusuchen? Aus der Vermutung wird schnell Gewissheit, denn mit dem Toten ist etwas Fremdartiges an den Strand gelangt, das nun unter der Bevölkerung seine Opfer sucht. Gibt es noch eine Möglichkeit, das unbekannte Grauen aus den Tiefen der See zu stoppen? Es liegt an einigen wenigen beherzten Seelen des Fischerdorfs, den Schrecken aus der Tiefe aufzuhalten.
Robert E. Howard, der geistige Vater von Conan und gute Buddy von H. P. Lovecraft, kehrt nach einer etwas längeren Pause ins "Gruselkabinett" zurück und hat eine atmosphärische Geistergeschichte im Gepäck. Die Idee, dass sich tief unter der Wasseroberfläche der Meere grauenvolle Kreaturen tummeln, ist so alt wie die Menschheit und gerade Nebel auf hoher See eine nicht zu unterschätzende Gefahr, die Howard in seiner Geschichte aufgreift und weiterspinnt. Mit dem Tod eines Fischers hält das Grauen Einzug in Faring Town. Es kommt zu mehreren ungeklärten Todesfällen, alsbald ist die Gänsehaut zentimeterdick und man beginnt unweigerlich mitzufiebern, ob es gelingt, das Grauen wieder in die Tiefe des Meeres zu verbannen.
Zwar ist die Laufzeit dieses Hörspiels überschaubar, dafür wird man aber mit wirklichem Gruselflair belohnt. Wo die ursprüngliche Geschichte aus der Feder Howards und die ausgewählten Musikarrangements wirklich alles richtig machen, um den bekannten Spirit des "Gruselkabinetts" heraufzubeschwören, krankt diese Produktion leider an anderer Stelle. Erstmals sind es die Dialoge und die Anlage der Rolle bei einigen Sprechern, die für Stirnrunzeln sorgen. Manche Wortwechsel wirken gekünstelt und gestellt und verhindern es tiefer in die Geschichte einzutauchen.
Einige Dialoge sind leider deutlich zu laut geraten und immer wieder von deutlichem Overacting der Sprecher gekennzeichnet. Besonders unangenehm tritt dies bei Simon Roden und Jean Paul Baeck als Jack Grover und Tom Leary in Erscheinung. Diese Gespräche besitzen nichts Natürliches und wirken einfach überzogen. Eine Bank sind wie immer Dagmar von Kurmin, Bodo Primus, Bert Stevens und Dana Fischer. Weniger wäre hier an der einen oder anderen Stelle sicher mehr gewesen und hätte die wirklich gut zum "Gruselkabinett" passende Story deutlich aufgewertet, so verheddert man sich in diesem Fall im ordentlichen Mittelmaß, was für die Verhältnisse der Reihe immer noch bedeutet, dass man sich weit über dem Niveau vieler Konkurrenten bewegt.