An den entlegenen Orten der Welt überdauern gelegentlich Dinge, die anderswo längst der Vergangenheit angehören: Finstere Gebräuche und grausame Rituale.
Kann es wirklich sein, dass Coco Zamis noch am Leben ist? Alles scheint dagegen zu sprechen, schließlich musste Dorian Hunter selbst mitansehen, wie die junge Hexe von den Propellern eines Flugzeugs in Stücke gerissen wurde. Dennoch befindet sich der Dämonenjäger nun auf einer kräftezehrenden Reise ans andere Ende der Welt. Neubritannien, eine Insel im Nordosten Papua-Neuguineas: An diesem gottverlassenen Ort sollen Hinweise auf den Verbleib Cocos zu finden sein. Eine reale Chance oder doch nur eine falsche Fährte des undurchsichtigen Demur Alkahest?
In den Ruinen der ehemaligen Hauptstadt Rabaul mehren sich die Anzeichen, dass Zamis mit dem undurchsichtigen Duk-Duk-Kult in Berührung gekommen ist und in den Dschungel verschleppt wurde. Welche Ziele verfolgt Olivaro mit dessen Anhängern? Hunter ist entschlossen Coco zu befreien, doch die Zeit drängt, denn scheinbar soll sie im Rahmen einer widerwärtigen Zeremonie geopfert werden. Besteht noch Hoffnung? Frag den Duk Duk!
"Dorian Hunter" war und ist in jeglicher Hinsicht immer noch die etwas andere Horrorserie auf dem Markt. Sicherlich entführen einige Helden ihre Hörer an entlegene und abseitige Orte, der Dämonen-Killer wusste allerdings schon jeher mit Handlungsplätzen aufzuwarten, die eine gewisse Exotik versprühen. An dieser Stelle setzt bei der Konkurrenz häufig das Versagen ein, denn es gelingt nur selten Besonderheiten eines solchen Ortes auch wirklich zu nutzen und Horror und Grauen beim Publikum zu erzeugen.
Wie das Gegenbeispiel aussehen kann, zeigt "Duk Duk". Mit einer enormen Leichtigkeit gelingt es eine bedrohliche und unheimliche Kulisse vor einer unwirklichen Dschungellandschaft zu inszenieren, die einen sofort gefangen nimmt. Ein Kult mit bizarren Ritualen und Riten, der eine ganze Region unter seine Knute zwingt, ist nur die Ausgangsgrundlage für ein dicht gestricktes Abenteuer des Dämonen-Killers, das der Rahmenhandlung, in deren Mittelpunkt der Kampf gegen Olivaro steht, ein weiteres aufregendes Kapitel hinzufügt.
Ein anhaltendes Gefühl der Verunsicherung und ständigen Bedrohung prägt die Story. Dass es allein schon gelingt, derartige Emotionen bei den Hörern hervorzurufen, lässt "Dorian Hunter" aus der Flut der Veröffentlichungen hervorstechen. Dazu gesellen sich der oft finstere Humor, der diese Serie auszeichnet, und wie gewohnt eine gehörige Portion Action. Die Dialoge wissen zu überzeugen und zeichnen sich durch ein hohes Maß an Authentizität aus, die verwendeten Soundeffekte lassen nichts zu wünschen übrig. Ohne Umschweife befindet man sich inmitten einer Ruinenstadt in der Tiefe des Urwalds. Jedes Geräusch ist passend gewählt und kann die Fremdartigkeit der Szenerie einfangen und zum Publikum transportieren.
Mittlerweile ist es bereits ein Markenzeichen geworden, wenn erforderlich Rollen mit Native Speakern zu besetzen, was die Glaubwürdigkeit einer Geschichte nochmals ordentlich pusht – eine Grundidee, auf die auch hier zurückgegriffen wird und der Handlung gut zu Gesicht steht. Thomas Schmuckert brilliert wieder einmal in der Rolle des rastlosen Dämonenjägers, Claudia Urbschat-Mingues präsentiert eine neue, verletzlichere Facette von Coco Zamis, während Regina Lemnitz und Tim Kreuer als Mrs. Pickford und Philipp ganz eigene Akzente zu setzen. Der Trend setzt sich fort, Dorian Hunter präsentiert sich in jeder Hinsicht seit einigen Episoden in absoluter Topform. Bitte schnell mehr davon.