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Evangelion: 3.33 – You can (not) redo

Deus ex machina!

(C) Universum Film / Evangelion: 3.33 – You can (not) redo / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEs gibt wohl nur wenige Serien aus Japan, die in unseren Breiten einen ähnlichen hohen Stellenwert genießen wie "Neon Genesis Evangelion", die 1995 startete und ab 2000 erstmals über deutsche Bildschirme flimmerte. Allgemein gilt Hideako Annos moderner Science-Fiction-Klassiker als revolutionärer Sprung in der Geschichte des Anime, angereichert mit einer bis dahin selten gesehenen Dichte an philosophischen und psychologischen Elementen. Für das Ende der Geschichte kassierte er aber von vielen Fans Schelte, die er, wie es heißt, auch sehr persönlich nahm.


Im Rahmen der beiden Kinofilme "Neon Genesis Evangelion: Death & Rebirth" und "Neon Genesis Evangelion: The End of Evangelion" präsentierte er bereits 1997 als Reaktion auf die Kritik einen alternativen Abschluss, doch auch danach ließ ihn die Welt seiner Schöpfung nicht los. Zehn Jahre später erschien mit "Evangelion: 1.0 – You are (not) alone" der erste von vier Filmen, welche die Geschichte nochmals in veränderter Form und unter Berücksichtigung der fortgeschrittenen technischen Möglichkeiten erzählen.


Der 14-jährige Shinji Ikari wird in eine geheime Kommandozentrale der UN-Organisation NERV in der Stadt Neo Tokyo-3 beordert, um unter der Leitung seines Vaters die mechanische Kampfeinheit Evangelion Einheit 01 gegen die "Engel" genannten Kreaturen zu kämpfen, die die Menschheit in ihrer Existenz bedrohen. Vor allem das problematische Verhältnis zu seinem Vater führt zur Weigerung, nach den ersten beiden erfolgreichen Einsätzen erneut den Evangelion zu betreten, doch ein verheerender Angriff auf die NERV-Zentrale lässt ihm keine andere Wahl.


In "Evangelion: 2.22 – You can (not) advance" trifft mit Asuka Langley Shikinami, dem Second Child, Verstärkung aus Europa ein. Sie ist nicht nur Pilotin der neuen Evangelion Einheit 02, sondern wird auch Shinjis Zimmernachbarin und beobachtet missmutig dessen vorsichtige Annäherungsversuche an Rei. Nachdem Asuka allerdings beim Kampf gegen den mittlerweile zehnten Engel schwer verletzt wird, schwört Shinji, nie wieder einen Evangelion zu steuern. Diesen Vorsatz kann er allerdings nicht lange einhalten, als er bei einem erneuten Angriff auf NERV die von einem Engel assimilierte Rei rettet und damit den "Third Impact" auslöst.


14 Jahre danach setzt die Handlung von "Evangelion: 3.33 – You can (not) redo" ein: Shinji wird aus Einheit 01 geborgen und sieht sich nicht nur der Verachtung seiner ehemaligen Gastgeberin Misato gegenüber. Sie gehört nun der Organisation WILLE an, deren einziges Ziel in einer weitgehend verwüsteten Welt die Vernichtung der noch existierenden EVAs von NERV ist. Bei einem Angriff einer Einheit glaubt Shinji, endlich Rei wiederzusehen, und folgt ihr in das weitgehend verlassene NERV-Hauptquartier. Doch nicht nur über sie muss er dort die erschütternde Wahrheit erfahren…


Nach einer mehr als 20 Minuten langen Vorführung dessen, was die computergestützte Animationskunst im 21. Jahrhundert aus seiner Kreation herauszuholen imstande ist, wirft Hideako Anno seinen verwirrten Protagonisten in eine Welt, aus der er mehr denn je herausgefallen zu sein scheint. Die Grenze zwischen von Menschen kreierten, überdimensionalen Kampfrobotern, den Sphären des Göttlichen und der Menschlichkeit an sich verschwimmt dabei zusehends und wird zu einem durchgestylten, mit pompösen Soundtrack ausgestattetem Gesamtkunstwerk. Das in seiner Komplexität – im positiven Sinne – mehr Fragen aufwirft als es zu beantworten gewillt ist.


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Universum Film


 


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