Mehr Roboter, bombastischere Actionszenen, einen noch laszivere Megan Fox... und doch insgesamt weniger.
Michael Bay lässt es mit seinen zum Leben erweckten Lieblingsspielzeugen wieder ordentlich krachen. Dabei geht es, für ihn typisch, wieder einmal um nichts Geringeres als das Schicksal der gesamten Menschheit. Zwei Jahre nach den Ereignissen des ersten Films haben sich die guten Roboter, die Autobots, mit den Menschen verbündet und eine geheime Spezialeinheit namens NEST gebildet. NEST hat es sich zur Aufgabe gemacht, die auf der Erde verstreuten abtrünnigen Transformers, die Decepticons, aufzuspüren und zur Strecke zu bringen.
Sam Witwicky (Shia LaBeouf), der unfreiwillige Held des ersten Teils, steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Die Universität wartet und wie es in Amerika so üblich ist, bedeutet das meist einen Umzug in einen anderen Staat. Sam ist es als Freshman nicht erlaubt ein Auto zu haben. Sein Beschützer Bumblebee muss also zuhause bleiben, genauso wie seine schöne Freundin Mikaela (Megan Fox). Sie kann sich eine teure Universität nicht leisten und arbeitet daher in der Werkstatt ihres Vaters.
Kurz vor seiner Abreise entdeckt Sam in seinem Zimmer einen Splitter des Allsparks – einem mächtigen Artefakt der Transformers, das Alltagsgegenstände in Decepticons verwandeln kann. Als Sam den Splitter berührt, schreiben sich die darauf gespeicherten Informationen in sein Gehirn. Während der Allspark-Splitter die heimische Küche in eine schießwütige Toaster-Armee verwandelt, schicken die Decepticons einen der ihren aus, um an einen weiteren Splitter zu gelangen. Mit diesem tauchen sie hinab in den Laurentinischen Graben, die vorläufige Ruhestätte Megatrons, und lassen seine Augen wieder rot funkeln. Megatron ist reaktiviert und kehrt zu seinem Meister, The Fallen, einem der ersten Primes, zurück. Um an die Informationen des anderen Splitters zu kommen, müssen sie Sam fangen.
Dieser, bestrebt endlich ein normales Leben zu führen, hat beide Hände voll zu tun seinen Uni-Alltag, seine immer wiederkehrenden mysteriösen Visionen und eine aggressiv-aufdringliche Kommilitonin unter einen Hut zu bringen. Als Bumblebee plötzlich aus dem Nichts auftaucht und Mikaela ihn mit der schönen Studentin inflagranti erwischt, beginnen die Decepticons offen die Jagd auf ihn. Bevor er im Kampf gegen einige Decepticons getötet wird, verhilft Optimus Prime Sam und seinen Freunden zur Flucht ins Smithsonian National Air and Space Museum. Dort treffen sie auf einen sehr alten Decepticon, Jetfire, der schon vor langer Zeit die Seiten gewechselt hat und ihnen von den Primes und dem machtgierigen Verräter The Fallen erzählt. Dieser hat schon vor sehr langer Zeit auf der Erde eine Maschine errichtet, den Harvester, die Sonnen vernichtet und so die Energie der Transformers erzeugt. Der Harvester ist unter den Pyramiden in Ägypten verborgen, hier liegt auch der Austragungsort der finalen Auseinandersetzung zwischen Autobots, Decepticons und Menschen.
Michael Bay hat keine Kosten gescheut den bildgewaltigen Blockbuster aus dem Jahr 2007 in allen Belangen zu übertreffen. Hinsichtlich der visuellen Qualitäten gelingt das auch: Die Transformationen sind detailierter und die Zerstörungsorgie ist noch gewaltiger in Szene gesetzt. Auch gibt es diesmal eine Vielzahl unterschiedlicher Roboter, die aber in unbedeutenden, klischeebehafteten Nebenrollen verblassen. Typisch für Michael Bay-Blockbuster ist die Verteilung von gut und böse klar getroffen und wird gleich mit adäquatem Product Placement subtil in die Gehirne der Zuseher eingeschleust. Die imposanten Bilder können aber nicht über die flache Geschichte hinwegtäuschen, denn nach zweieinhalb stündiger Technik-Leistungsshow hat man sich sattgesehen. Übrig bleibt ein Völlegefühl, die Lust nach gehaltvollerer Kost und geistiger Bewegung. Hasbro wird sich aber auch weiterhin über steigende Verkäufe der hauseigenen Marke freuen können. Wer für einen Abend ein anspruchsloses, aber trotzdem unterhaltsames Action-Spektakel sucht, wird mit "Transformers 2 – Die Rache" nicht viel falsch machen und eventuell sogar glücklich werden.