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Game-Review: The Saboteur (PC, Xbox 360, PC; getestet auf PC und Xbox 360)

"Velvet Assassin’s Creed"? "Grand Theft Auto" im von der Wehrmacht besetzten Paris 1940? Sieht auf den ersten Blick so aus, punktet aber mit toller und glaubhafter Atmosphäre.

the_saboteur_cover (c) Pandemic Studios/Electronic Arts / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Zahl der im Zweiten Weltkrieg angesiedelten Action-Shooter, die in den letzten Jahren auf dem Markt um die Gunst der Zocker gebuhlt haben, ist Legion. Nach all den "Medal of Honor"- und "Call of Duty"-Releases und ihren mehr oder weniger kreativen Epigonen scheint das Genre aber einigermaßen ausgelutscht. Was kann man also von „The Saboteur“ erwarten, dem neuesten und letzten Streich des Pandemic Studios, das beinahe zeitgleich mit der Gold-Meldung von Electronic Arts geschlossen worden ist?


Hauptdarsteller des Spiels ist das charmant-eigenwillige irische Raubein Sean Devlin, durch abenteuerliche Umstände im Paris des Jahres 1940 gelandet. Das bedeutet: Heerscharen von Wehrmachtssoldaten, an jeder Ecke Kollaborateure sowie Spitzel der Deutschen und jede Menge aufgebrachte Franzosen, die den Besatzern grollen. Um diese für die Résistance zu gewinnen, soll Devlin durch Sabotageakte mutig vorangehen und so ein Zeichen des Widerstands setzen.


the_saboteur4 (c) Pandemic Studios/Electronic Arts / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBevor er sich aber den zahlreichen lohnenden deutschen Zielen in der französischen Hauptstadt widmen kann, nimmt uns das Spiel nach einer kurzen Tutorialmission mit ins Jahr 1939. Hier lernen wir Devlin als Rennfahrer kennen, der mit seiner Crew nach Saarbrücken reist, um dort gegen seinen stärksten Konkurrenten Kurt Dierker anzutreten. Dieser gewinnt dann auch das manipulierte Rennen, was sich unser heißblütiger Ire natürlich nicht gefallen lassen kann. Die Revanche geht aber so gründlich daneben, dass sein bester Freund dabei von Dierker getötet wird und Devlin schwer verletzt entkommt. Während die Wehrmacht ihren Westfeldzug beginnt, kann er sich nach Paris absetzen und wird dort vom Widerstand angeworben. Soviel zur Vorgeschichte.


the_saboteur5 (c) Pandemic Studios/Electronic Arts / Zum Vergrößern auf das Bild klickenKaum in der Stadt angekommen, gilt es sich gleich mitten ins Getümmel zu werfen, deutsche Nachschubwege zu unterbrechen, hohe Repräsentanten des Besatzerregimes zu eliminieren, Bombenattentate zu verüben und Unruhe zu stiften. Als Gegenleistung erhält Devlin Kontakte zum Schwarzmarkt, um sich mit Waffen, Sprengsätzen und Karten militärischer Ziele zu versorgen. Nacheinander werden spezielle Fähigkeiten wie lautlose Nahkampfangriffe, verbesserte Schussgenauigkeit oder die Möglichkeit, im Kampf Unterstützung durch die Résistance anzufordern, freigeschaltet.


the_saboteur3 (c) Pandemic Studios/Electronic Arts / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMit zunehmendem Erfolg hellt sich die anfangs in düsteres Schwarz-weiß gehüllte Stadt auf und gewinnt mit hellen, freundlichen Farben die Hoffnung zurück – sehr schön gemacht. Generell punktet "The Saboteur" weniger mit seiner soliden, aber unauffälligen Grafik, sondern durch die glaubwürdige Atmosphäre in der Zwischenwelt von Spionage, Verrat, Geheimnissen und schnellem Schusswaffengebrauch. Motivierend dabei ist vor allem die stets im Hintergrund ablaufende Rahmenhandlung um den Rachefeldzug Devlins gegen seinen Erzfeind Dierker, die sich im Lauf des Spiels immer wieder an die Oberflächte bahnt und für reichlich Action und schön inszenierte Zwischensequenzen sorgt.


the_saboteur1 (c) Pandemic Studios/Electronic Arts / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWer Spielen mit ähnlich offener Welt eher skeptisch gegenüber steht, sollte "The Saboteur" auf jeden Fall eine Chance geben – findet er doch darin Genre-Klassiker wie "GTA" reichlich zitiert. Gut geklaut ist halb gewonnen, das gilt auch in diesem Fall. Lediglich ein wenig effektives Speichersystem, die mitunter zickige Navigation, die unrealistisch-nervende Alarmbereitschaft der Gegner-KI und kleinere historische Schnitzer (Sturmgewehr 44 schon 1940?) können den Spielspaß dabei eintrüben. Das wird in der ab 18 Jahren freigegebenen deutschsprachigen Lokalisation aber durch nackte Haut (Nachtclubtänzerinnen!), explizite Sprache und eine spannende Story mehr als ausgeglichen.


the_saboteur2 (c) Pandemic Studios/Electronic Arts / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAuch auf der Xbox 360-Konsole erntet der Schwanengesang der Pandemic Studios fast nur Lob. Grafisch präsentiert sich der turbulente Ausflug in die Wirren des Zweiten Weltkriegs zwar nicht mehr so zeitgemäß, wie man es von solch einem Spiel heutzutage erwartet hätte, aber Spielspaß, Story und Soundtrack trösten über die wenigen Macken hinweg. Offensichtlich haben Pandemic den Titel verfrüht und Hals über Kopf vor ihrer endgültigen Sperrstunde veröffentlicht – hätten sie sich damit noch ein paar Monate Zeit gelassen, wäre "The Saboteur" ein absoluter Toptitel geworden. Aber auch so bewegt sich der Sandbox-Hybrid aus "Assassin’s Creed", "GTA" und "Velvet Assassin" schon auf der höchsten Bewertungsebene! Selten konnte ich den Controller aus der Hand legen und dem Paris der 1940er Jahre den Rücken zuwenden.


Fazit: Must-Have-Titel für Fans von Sandbox-, Stealth-, und/oder "Nazis-aus-dem-Weg-räumen"-Spielen. Sowohl auf dem guten, alten PC als auch auf den Konsolen: "Auf Wiedersehen, Eva!"


# # # Andreas Grabenschweiger (PC) & Thomas Sulzbacher (Xbox 360) # # #


PC:
Grafik: 8,5/10
Sound: 8/10
Steuerung: 7/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 8,5/10


Xbox 360:
Grafik: 8/10
Sound: 8,5/10
Steuerung: 8/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 9/10


Entwickler: Pandemic Studios
Publisher: Electronic Arts



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