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Game-Review: Theatre of War 2: Africa 1943 (PC)

Endlich – der Afrikafeldzug in Spielform. Achsenmächte gegen Alliierte, Rommel gegen Montgomery. Wer gewinnt und wer verliert liegt allein in euren Händen.

theatre_of_war II (c) Peter Games/1C Company / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBevor hier aber zu große Vorfreude aufkommt: "Theatre of War 2: Africa 1943" (ToW2) beschränkt sich – wie im Titel ersichtlich – auf das letzte Jahr dieses legendären Wüstenkrieges, und auch dort nur auf wenige Wochen und Schlachten. Das heißt natürlich im Umkehrschluss, dass wichtige Schauplätze wie El Alamein oder Tobruk nicht mit im Programm sind. Wichtig zu erwähnen ist diese eigentliche Nebensächlichkeit deshalb, weil sie eine Art Richtschnur für das gesamte Spiel vorgibt: die Entwickler scheren sich einen Dreck um Popularität und Massenzuwendung. Was hier vor mir liegt ist das mit Abstand komplizierteste und detailgetreueste Hardcore-Kriegsstrategie-Machwerk, das mir je untergekommen ist.


theatre_of_war_ii_africa_1  (c) Peter Games/1C Company / Zum Vergrößern auf das Bild klickenJedes Detail ist ausgearbeitet: Defensivanlagen, Panzer aller Art, unterschiedlichste Infanterieeinheiten, Flaks, Nebelwerfer, Rauchgranaten und was weiß der Teufel nicht noch alles. Die Möglichkeiten, wie man die eine oder andere Art von Schlacht zu schlagen gedenkt, scheinen unendlich zu sein – das knapp 100 Seiten starke Handbuch allein ist Zeugnis der immensen strategischen Fülle. Der Grundbaustein zu einem wahrlich großen Werk wäre also vorhanden, aber um so ein Fundament zu nutzen brauchen wir was? Richtig, ein ordentliches Interface.


theatre_of_war_ii_africa_2 (c) Peter Games/1C Company / Zum Vergrößern auf das Bild klickenJenes zuletzt genannte Ding bleibt allerdings eine reine Wunschvorstellung, das lieblos hingeklatschte Tutorial lässt einen mit diesem Monster an Möglichkeiten praktisch alleine und ist schneller beendet als man überhaupt auch nur den Funken einer Ahnung hat, was jetzt eigentlich was ist. Also heißt`s: Ab in den Feldversuch und selber alles lernen. Das dauert länger und immer länger, der beinahe schon irrwitzige Realismus in Kombination mit der Menge an Einsatzkräften lässt die Lernkurve exponentiell ansteigen. Jede Einheit verfügt über individuelle Erfahrung, Reichweite und Einsatzmöglichkeiten, was leider zur Folge hat, dass ToW2 in hohes Frustrationspotential bergendes Micromanagement mündet. Jede Einheit will befehligt werden; das ist selbst auf langsamster Stufe und unter heftigem Nutzen der Pausenmöglichkeit eine Heidenarbeit.


theatre_of_war_ii_africa_3 (c) Peter Games/1C Company / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Kampagne selbst besteht aus 15 Einzelmissionen, die sich mit Fortdauer der Kämpfe leider sehr ähneln. Abwechslung besteht eigentlich nur darin, dass der Ausgang jeder Schlacht jedes Mal im Dunkeln liegt. Obwohl Feuerkraft und Reichweite der Waffen klar festgelegt sind, darf man sich keineswegs auf eine Übermacht verlassen, denn Zufallstreffer oder die allseits beliebte Methode „Alles Gute kommt von oben“ können die zurecht gelegte Strategie ordentlich versalzen. Selbst wenn ihr gut trainierte Bazooka-Leute habt müssen die den gegnerischen Panzer schon richtig treffen, damit dieser auch wirklich in Flammen aufgeht. Ist eine Mission übrigens erfolgreich abgeschlossen, gibt’s natürlich massig Erfahrung für Mensch und Material, die unter den verbleibenden Einheiten gekonnt aufgeteilt werden will.


theatre_of_war_ii_africa_5 (c) Peter Games/1C Company / Zum Vergrößern auf das Bild klickenGrafisch gibt’s an ToW2 kaum was auszusetzen. Zumindest auf höchster Stufe ist jede Explosion ein echtes Erlebnis, doch ist anzumerken, dass die Performance mit steigender Einheitenanzahl (trotz klarem Übertreffen der empfohlenen Voraussetzungen) zu leiden beginnt. Aus Gründen der Flüssigkeit ist es daher ratsam, die Details ein wenig herunterzuschrauben. Und nur wer am unteren Limit herumzockt, wird ein grottig-pixeliges Kriegsgeschehen vorfinden.


Fazit: Alles hier ist erfrischend ungewöhnlich: das Setting, die Detailtreue, die Komplexität. Peter Games haben mit ToW2 ein Werk für Puristen und Tüftler geschaffen, von dem sich der gelegentliche Arcade-Stratege mit Kopfsurren und Schwindelgefühlen abwenden wird. Aber wer sich von der steilen Lernkurve nicht abschrecken lässt wird mit Sicherheit belohnt.


# # # Bernhard Kleinbruckner # # #


Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Steuerung: 5/10
Spielspaß: 7/10
Gesamt: 7

Entwickler: Peter Games
Publisher: 1C Company




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