Parallel zum Start der siebten Staffel der TV-Adaption hat uns Cross Cult den sage und schreibe 26. Band von Robert Kirkmans Dauerbrenner in die Regale gestellt, um die Lust auf postapokalyptisches Survival-Drama auch weiterhin zu stillen. "An die Waffen" enthält die Ausgaben 151-156 von "The Walking Dead" und lässt eine zusehende Militarisierung des Alltags in Alexandria erkennen. Maßgeblich verantwortlich für die Ausbildung der Einwohner am Gewehr, an der sogar Pater Gabriel teilnimmt (und seine Sache erschreckend gut macht), ist die drastische Grenzziehung seitens der Flüsterer, die es zu rächen gilt.
Die Vorbereitungen für den geplanten Feldzug könnten allerdings zum Feind durchdringen, denn der junge Brandon, der Lydia und Carl attackiert hatte, rächt sich für den Tod seines Vaters und lässt Negan aus seiner Zelle. Der mischt sich sogleich unter eine Gruppe, die sich auf den Weg zur Anhöhe gemacht hat, entledigt sich seines Befreiers und spaziert geradewegs in den Herrschaftsbereich der Flüsterer. Mit seiner gewohnt offensiven Art scheint er auf verlorenem Posten zu stehen, doch was ein echter Psychologe (respektive Psychopath) ist, versucht sein Bestes, die als unnahbar geltende Alpha zu knacken.
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Robert Kirkman den fiesen Langzeit-Gegenspieler von Rick wieder aktiv ins Geschehen eingreifen lassen würde, während er bezüglich Eugenes erfolgreicher Kontaktaufnahme per Funk schon für die Zeit nach dem herannahenden Krieg gegen die Flüsterer vorzubauen scheint. Wie immer unnachahmlich von Charlie Adlard am Zeichenbrett umgesetzt, präsentiert uns Band 26 eine wunderbar verdrehte Welt – in der Rick in die Propaganda-Trickkiste greift und Negan einen Vortrag über den Schutz der Schwachen hält.