Rick Grimes erhält ausgerechnet von Negan eine Lehrstunde in Sachen Demagogie.
Die Freude über den Jahrmarkt, auf den monatelang hingearbeitet worden war, ist schlagartig tiefer Bestürzung gewichen. Um ihrer Forderung Ausdruck zu verleihen, in Ruhe gelassen zu werden, hat Alpha zwölf Bewohner sowohl von Ricks als auch Maggies Gemeinde töten und ihre Köpfe als Grenzmarkierungen auf Pfähle spießen lasen. Als Folge davon beginnt es in der Gemeinschaft heftig zu brodeln und Rufe nach Vergeltung für die barbarische Tat werden laut. Rick hat Mühe, sowohl bei engen Vertrauten wie Michonne als auch den übrigen Bewohnern für ein besonnenes Vorgehen zu werben.
Da nicht nur Eugene fordert, die Tochter der Anführerin der Flüsterer als Geisel zu nehmen und ein etwaiges Treffen für einen Angriff zu nutzen, wird Lydia von Andrea in Sicherheit gebracht und von Carl begleitet. Damit schafft Rick ein unmittelbares Ziel für überstürzte Rache aus dem Schussfeld, doch schließlich wird er selbst als Reaktion auf sein als Feigheit ausgelegtes überlegtes Vorgehen attackiert und schwer verletzt. Einen Weg, um die Gemeinschaft einerseits zu beruhigen und gleichzeitig einen Angriffsplan zu schmieden, zeigt ihm zuvor jedoch ausgerechnet Negan auf, der fleißig aus dem Anführer-Nähkästchen plaudert.
Nach dem gelungenen Schockmoment, den uns Robert Kirkman und Charlie Adlard im
vorangegangenen Band beschert haben, ist zunächst umfangreiche Trauerarbeit an der Tagesordnung, die sich unter anderem in behutsam ohne Text inszenierten Panels ausdrückt. Anschließend spielt "Unter Wölfen" mit dem schwelenden Konflikt, der Rick zu entgleiten droht, einmal mehr die wohlbekannte Karte "So funktioniert Gruppendynamik in einem postapokalyptischen Mikrokosmos" aus und stellt nach dem Krieg gegen Negan bereits das nächste große Gefecht in Aussicht. Und besagter Unruhestifter lacht sich zusehends ins Fäustchen, da seine Expertise plötzlich wieder gefragt ist!