Wem die Realität zu wenig Farbenreichtum bietet, kann wahlweise mit illegalen Substanzen oder der hdr-Software PHOTOMATIX geholfen werden.
Die neueste Version 3.0 des französischen Herstellers HDRsoft erzeugt atemberaubende Bilder und lässt die Wirklichkeit ein Stück wirklicher erscheinen.
In vielen Bereichen der Perzeption entziehen sich Dinge dem Menschen oder können nur durch technische Unterstützung wahrgenommen werden. In der Fotografie ist die Wiedergabe von Informationen u.a. durch das Kontrastverhältnis limitiert. Mit Kontrastverhältnis ist im wesentlichen der Unterschied zwischen hellen und dunklen Bereichen in einem Bild gemeint, welcher sich in der analogen bei etwa 10.000:1 und in der digitalen Fotografie bei 1000:1 befindet. Dadurch ist nur eine begrenzte Wiedergabe des tatsächlichen Kontrastpektrums möglich.
In einem gut belichteten Bild werden zwangsläufig Bereiche auftreten die wiederum schlecht belichtet - entweder vollkommen weiß oder schwarz dargestellt werden. Das ist zwar schön so - anders aber noch viel schöner.
Das Programm erhöht den Kontrastumfang von Bildern und sorgt so für eine detailliertere, schärfere Wiedergabe der Szenerie - eine andere, genauere, oft computergeneriert wirkende Interpretation der Wirklichkeit.
Erreicht wird das durch kombinieren verschieden lang belichteter Aufnahmen. Um nun ein solch entstandenes high dynamc range image darstellbar zu machen benutzt Photomatix ein Tone-Mapping-Verfahren, womit es den hohen Kontrastumfang auf das darstellbare Spektrum abbildet.
Hierfür gibt es 2 Werkzeuge - den Tone Compressor und den Details Enhancer. Der Details Enhancer verstärkt lokale Kontraste in Abhängigkeit der umliegenden Helligkeitsverhältnisse, und ist mi einiger übung sehr gut zu bedienen, die Lernkurve ist steil. Hat man entweder durch lesen des umfangreichen Handbuchs oder per try and error herausgefunden wie sich ein Ändern der Werte auswirkt, sind dem kreativen Schaffen keine Grenzen mehr gesetzt.
Neben anderer hdr-Software besticht Photomatix durch eine übersichtliche Benutzeroberfläche, der Möglichkeit presets abzuspeichern, einer hervorragenden Stapelverarbeitung und einer unter Windows beeindruckenden Rechenzeit. Am getesteten Mac OSX 10.5.4, G4, 2GB Ram war die Performance leider doch etwas schlechter.
Downloaden und kostenlos testen kann man das Programm unter www.photomatix.de
Erhältich für:
MAC OSX 10.3.9 oder höher
G3,G4,G5 oder Intel, 200MB freier Speicher
Windows XP/Vista Pentium IV 1,2Ghz oder höher, 512MB RAM
Fazit: Mit etwas Übung lassen sich mit Photomatix Bilder erzeugen die uns die Grenzen unserer Wahrnehmung aufzeigen, und Stimmungen auf neue Art und Weise zum Ausdruck bringen können. Die Software ist einfach zu bedienen und im Handbuch findet sich eine ausführliche Beschreibung. Ein erstaunlicher Performanceanstieg unter Windows sorgt für schnelles Arbeiten und rasche Resultate. Photomatix bietet die Möglichkeit sehr vielseitig und kreativ mit Bildern zu Arbeiten. Einziges problem: die etwas langsame Mac-Performance.
###Peter Podluczky###