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Sport

09.02.07, KuZ Merlin (Stuttgart)

"...ich fühle mich mehr als gut, nach soviel SPORTlicher Betätigung."

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Da ich mich schon lange nicht mehr sportlich betätigt habe, war es höchste Zeit genau das zu ändern.
Die Gruppe SPORT war in Benztown und hielt eine Übungseinheit in Sachen R.O.C.K.!
Unterstützt wurden die drei Hamburger an diesem kalten Februarabend von den Stuttgarter Noise-Poppern SPOILED NIKITA, die allerdings etwas monoton vor sich hin schraddelten.
Als Felix Müller (Gitarrist bei KANTE), Christian Smukal (Bass) und Martin Boeters (Schlagzeug) die Bühne betreten, scharrt das Stuttgarter Publikum schon voller Vorfreude auf sportliche Betätigung mit den Füßen.
SPORT, die mit ihrer gerade erschienenen „Burning of the Mitleid Lamp“ 7inch im Gepäck unterwegs sind, eröffnen fulminant mit dem Opener „Newton“ vom aktuellen Album „Aufstieg und Fall der Gruppe Sport“.
Müllers Ansagen bleiben knapp und seriös- nur der schwergewichtige Bassist Smukal lässt immer wieder ein paar Witze und flotte Sprüche („SPORT tut Deutschland gut!“) in feinstem Norddeutsch vom Stapel, dass auch seine beiden Mitstreiter sich das Frotzeln nicht länger verkneifen können.
Konstant arbeitet sich das Trio durch sein zweites Album „Aufstieg und Fall der Gruppe SPORT“ („Wie Ameisen“, „Lass die Sirenen singen“, „Die Hände“), was leider bei ihrem Live-Sound nicht ganz so druckvoll ausfällt wie auf Platte. Trotzdem weiß die Band ihre deutschen Texte mit dem richtigen Grad Härte und Melodien zu paaren- auch Live: Müllers Stimme ist omnipräsent, der Bass von Smukal pumpt und Schlagzeuger Boeters setzt den ganzen Abend über gekonnt Akzente, synkopisiert perfekt und hält somit das Spiel der Band zusammen.
Die krachigen Noiseausbrüche dürfen ebenso wenig fehlen („Der Weg hinab“), wie „das Lied für alle Fahnenflüchtigen“, so Müller („Morgen sind wir raus“). Ein Höhepunkt war sicherlich der Grungegeschwängerte Blues „These Rooms are made for waiting“, vom gleichnamigen ersten Album, an dessen Ende Müller wie auf Befehl stoisch „Start Walking“ schreit und das Stück in einem Feedbackgewitter ausklingen lässt. Ebenso eindrucksvoll, wenn auch fragil, „Der Schmerz“ von ihrer aktuellen 7inch, der den Tod von Müllers Bruder Gerrit behandelt.
Nach drei Zugaben wird die Gruppe SPORT schweren Herzens vom Stuttgarter Publikum in die Nacht entlassen und ich fühle mich mehr als gut, nach soviel SPORTlicher Betätigung. Ein gelungener Abend, mit einer leider viel zu unterschätzten deutschen Band!

Fabian Toenges
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