| Viele gehen daran vorbei, die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Da ist doch heute ein Gig? Aber der Eingang ist gut getarnt, sprich die Türe geschlossen und mit Graffiti übermalt.
Trotzdem schaffen es die paar Handvoll Leute, die UNION OF KNIVES live erleben wollen, dann doch alle in die kleine Halle der Arena, und nach einem Intro, um die Spannung zu erhöhen und na ja, eventuellen weiteren Zuhörern noch die Gelegenheit des Erscheinens zu geben, fängt das Konzert an. Scheinbar unscheinbare fünf Schotten, mit minimalem Aufwand, was die Belichtung angeht (keine bunten Scheinwerfer). Aber die Musik, von einer Großartigkeit…! Man traut sich keine Vergleiche mit anderen Bands machen, nur etwas von „Trip-Hop-Rockish-Popmelodien-mit-Elektronica“ murmeln. Und wenn die Technik funktioniert, dann klingt das umwerfend, und die Band steht auch mit Leidenschaft und Energie dahinter.
Leider fällt die Technik einmal gröbstens aus (genau in der Mitte von „Evil Has Never“), man rennt peinlich berührt herum und versucht, das wieder hinzubiegen: Das Publikum nimmt’s gelassen, so was kann vorkommen und gerade bei Bands, die mit Laptops, Synths und Dergleichen arbeiten wurde das ja schon öfter beobachtet. Craig Grant, einer der beiden Sänger/Gitaristen/Tastendrücker, meint scherzend, dass auf der ganzen Tour bis jetzt noch nie etwas passiert sei, also wer im Raum habe die Show sabotiert, wer kann sie nicht leiden? Und stimmt ein Gitarren/Gesangs-Solo an. Das Lied klingt bekannt, leider fällt weder mir noch einer von mir Gefragten Interpret oder Titel ein.
Zum Glück lassen sich Verkabelung und Mikrofon richten bzw. austauschen, und weiter geht’s im Programm, mit großartigem Sound, und nachher sogar einer Zugabe, nämlich das zuvor abgebrochene „Evil Has Never“ nochmals. Zuerst ist Craig alleine auf der Bühne und meint, „Die anderen sind zu faul für eine Zugabe, na ja, spiel ich’s halt allein“, und intoniert die Lead-Melodie am Keyboard – der Rest der Band erklimmt ebenfalls die Bühne und Chris Gordon probiert die selbe Melodie auf der Gitarre und lacht, „Das ist ohnehin fast das ganze Lied.“
Schön war’s.
Unterbewertet sind sie, UNION OF KNIVES, wieder einmal die Ungerechtigkeit einer Industrie vor Augen führend, die Faditäten wie THE VIEW hypt und wirklich gute Bands wie diese ignoriert. Agnes Wieninger Fotos vom Konzert in der Event-Galerie.
http://www.unionofknives.com/ |