Eben hat der junge Gamer Ryota noch sein favorisiertes Videogame gezockt, nun befindet er sich mittendrin und in Lebensgefahr.
Gepflegtes Daddeln an der heimischen Konsole ist natürlich eine tolle Sache, dass überbordender Eifer dabei aber auf Kosten von Schule oder Arbeit gehen und zu sozialer Vereinsamung führen können, steht auf einem anderen Blatt. Ein gutes Beispiel für Personen, die der letztgenannten Kategorie zugeordnet werden können, ist Ryota Sakamoto. Er ist mit seinen Kameraden zum besten Clan Japans beim Online-Actionspiel "BTOOOM!" ausgestiegen und pfeift darauf, sich einen Job zu suchen.
Schließlich träumt er davon, bei der Entwicklerfirma des Games, Tyrannos Japan, zu arbeiten, die ihn zwar immer wieder mal als Debugger ranlässt, aber bezüglich einer Festanstellung stets vertröstet. Seit zwei Jahren arbeitslos, terrorisiert er stattdessen seine besorgte Mutter und verbringt die meiste Zeit damit, in "BTOOOM!" Bomben auf seine virtuellen Gegner zu schmeißen. Bis er unversehens auf einer tropischen Insel erwacht und feststellen muss, dass das Spiel blutige Realität geworden ist.
Er und dutzende andere wurden auf dem Eiland abgesetzt, um sich mit Bomben verschiedenster Typen gegenseitig den Garaus zu machen. Nach einer ersten Konfrontation, die er knapp überlebt, beschließt er, der Sache auf den Grund zu gehen und eine friedliche Lösung für das Dilemma zu finden. Unglücklicherweise denken nicht alle seiner Schicksalsgenossen so…
Während bereits nach wenigen Minuten das Setting und die Prämisse dieser Adaption des
Mangas von Junya Inoue wohltuende Erinnerungen an
"Battle Royale" wecken, werden die Augen von sauberer Animation und sehr ansehnlichen, computergestützten Hintergründen erfreut. Die ebenso exotische wie gefährliche Atmosphäre der Insel kommt so wunderbar zur Geltung und verstärkt das psychologische Kammerspiel, das mit dem Aufrollen der Vergangenheit der Hauptfiguren – in den ersten drei Folgen Sakamoto und Himiko – einhergeht. Cool!
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: KAZÉ Anime