Der Stadtplanet Primor: Eine unglückliche Liebschaft treibt den Polizisten Frank Willis in eine der finstersten Ecken der Milchstraße, um sich selbst ein Loch zu schaufeln.

Auf Primor sind so ziemlich alle Zivilisationen der Milchstraße vertreten. Einst bestand dieser Planet lediglich aus Sand und Stein, wurde jedoch auserwählt, um eine Plattform für den Austausch zwischen allen interstellaren Kulturen zu schaffen. Dieses Projekt stellte sich schon bald als Utopie heraus und Primor mutierte zu einer Hochburg der Kriminalität.
Die Menschen stellen auf diesem Planeten nur eine Minderheit dar. Sie haben es innerhalb einer Generation geschafft, ein als Paradies geltendes Sonnensystem zu ruinieren, womit sie sich natürlich nicht viele Freunde machten. Entgegen aller Gesetze werden sie nun von allen anderen Wesen diskriminiert und verabscheut.
Frank Willis gelang jedoch das Kunststück, sich als Mensch eine Führungsposition bei Primors Gesetzeshütern zu sichern. Nachdem er sich von seiner Frau getrennt hat, konzentrierte er sich nur noch auf seinen Job, den er zugleich hasst und liebt. Dabei verhält er sich nicht immer ganz regelkonform, doch aus irgendeinem Grund ist ihm seine Vorgesetzte wohlgesonnen und lässt ihm so einiges durchgehen.
Sein ganzes Leben ändert sich jedoch drastisch, als plötzlich seine Tochter Shelly auftaucht. Sie ist die einzige Überlebende eines tragischen Unfalls, bei dem sowohl ihre Mutter als auch ihr Stiefvater ums Leben kamen. Willis nimmt sie mehr oder weniger freundlich in seinen Single-Haushalt auf. Es dauert jedoch nicht lange, bis es zu den ersten Meinungsverschiedenheiten kommt und das neugewonnene Familienglück auch schon wieder den Bach runtergeht. Im weiteren Verlauf offenbaren sowohl Vater als auch Tochter ein spezielles Geheimnis, das die beiden scheinbar wieder enger zusammenschweißt.
Die Story aus der Feder von Djief ist von Anfang an actionreich und mit reichlich Spannung gespickt – zu Durchhängern in der Handlung kommt es nie, denn Willis ist zu sehr mit Militärverschwörungen, seiner Rolle als Mensch auf Primor und dem neu entfachten Familiendrama beschäftigt. Zudem sorgt Shellys vorlauter Roboterdiener, der sehr stark an den guten, alten C3PO erinnert, immer wieder für komödiantische Momente.
Die Zeichnungen sind stimmig und perfekt auf die Story abgestimmt, wobei man sich hin und wieder doch etwas genauere Details gewünscht hätte. Auf alle Fälle ist mit diesem Band der Grundstein für eine tolle Reihe gelegt worden. Man darf auf die Fortsetzung also durchaus gespannt sein.
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Publisher: Splitter Verlag