Die Infizierten sind das kleinste Problem in der tobenden Postapokalypse.

Sony hat mit "The Last of Us" eindrucksvoll gezeigt, was sich aus der PS3 anno 2013 noch rausholen lässt. Dem von Naughty Dog entwickelten Exklusivtitel ist der bis dahin beste Verkaufsstart des Jahres gelungen, und das völlig gerechtfertigt. Kritiker und Spieler sind sich einig und haben die Survival-Perle mit tonnenweise Lorbeeren bedacht (wir vom SLAM auch – siehe
hier).
Die vierteilige Miniserie "The Last of Us: American Dreams", von Naughty Dog Creative Director Neil Druckmann zusammen mit der Comic-Künstlerin Faith Erin Hicks geschaffen, fungiert als Prequel zum Spiel und schildert die Erlebnisse der jungen Waise Ellie, bevor sie auf dessen zweite Hauptfigur, Joel, trifft. Die Handlung setzt ein als die 13-jährige in der Schutzzone in Boston eintrifft, um dort wie alle ihres Alters in die Militärschule einzutreten.
Kaum angekommen, wird sie von Rowdys attackiert, gegen die ihr Riley zu Hilfe kommt. Gemeinsam mit ihr schleicht sie sich nachts aus der Schule, um einen Freund zu besuchen. Der Ausflug nimmt allerdings dramatische Ausmaße an, als die beiden Mädchen nicht nur auf Infizierte treffen, sondern auch in den Kampf zwischen der Armee und der paramilitärischen Organisation der Fireflies geraten.
Getragen von ihrem für den Grundton der Geschichte zunächst ungewöhnlich anmutenden, aber nichtsdestotrotz erfrischendem Artwork, kreiert Faith Erin Hicks gemeinsam mit Neil Druckmann eine Episode im Leben zweier Mädchen, denen eine unbeschwerte Kindheit durch äußere Umstände nicht vergönnt ist. Die düstere und unheilschwangere Stimmung, in deren Zentrum eine wichtige persönliche Erkenntnis von Ellie steht, wird durch einige flapsige Dialoge und Zynismus aufgebrochen, die "American Dreams" zu einer ausgewogenen Lektüre nicht nur für Freunde, Zocker und Bewunderer von "The Last of Us" macht.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Cross Cult Verlag