Schule kann die Hölle sein… besonders wenn es sich bei den Klassenkameradinnen um trainierte Killer handelt!
Eine Klasse, in der man sich seines Lebens nicht mehr sicher ist, würde man eher an Orten vermuten, die im Politikersprech gerne als "sozialer Brennpunkt" bezeichnet werden. Bei jener Bildungsanstalt, die als Schauplatz für den im japanischen Original von 2012-2016 erschienenen Manga von Yun Kouga und Sunao Minakata dient, kann davon jedoch keine Rede sein, denn die private Myojo-Mädchenakademie genießt großes Ansehen. Offenbar sind hier auch die Sprößlinge der Schönen, Reichen und Mächtigen eingeschrieben, zumindest vermuten das die Schüler angesichts der ominösen "Schwarzen Klasse". Tatsächlich aber steckt hinter dieser etwas völlig Anderes, wovon nicht einmal ihr ebenso motivierter wie naiver Lehrer weiß: Die freundliche Haru Ichinose steht zwölf Mitschülerinnen gebenüber, deren Vorabe es ist, sie zu töten.
Tokaku Azuma ist eine von ihnen und stammt aus einem berüchtigen Clan von Assassinen, schlägt sich aber unerwartet auf die Seite der menschlichen Zielscheibe, nachdem sie diese näher kennengelernt hat. Dies bedeutet keine ruhige Minute mehr für das distanzierte Mädchen mit der tragischen familiären Vergangenheit, denn wer es schafft, die freundliche Haru zu killen, bekommt einen Wunsch erfüllt, sofern der Mord in einem bestimmten Zeitrahmen und ohne Einbeziehung von Personen außerhalb der "Schwarzen Klasse" durchgeführt wird. Egal ob Angriffe mit Schusswaffen, Bomben, Gift oder Messern – der Kreativität und Skrupellosigkeit der jugendlichen Attentäterinnen, von denen einige selbst jede Menge emotionalen Ballast mit sich herumtragen, sind keine Grenzen gesetzt.
Die vor einigen Jahren parallel zur Manga-Vorlage bei Egmont erschienenen vier Volumes sind von KAZÉ in einen gewohnt hübschen Sammelschuber gepackt worden, der außer den zwölf Episoden auch eine OVA mit humoristischem Anstrich enthält. "Akuma no Riddle" braucht etwas Anlauf, um unterhaltungstechnisch richtig zu zünden, wozu auch die Tatsache beiträgt, dass es anfangs etwas schwerfällt für die Protagonistin Tokaku Sympathie zu empfinden. Ab der sechsten Episode mit der Aufführung eines Theaterstücks durch die Mädchen ist dann allerdings spätestens das Eis gebrochen und gefühlt mehr Zeit, um die oftmals nur angedeuteten Schicksale der jungen Killerinnen näher zu beleuchten. Technisch macht "Akuma no Riddle" auf ganzer Länge alles richtig mit soliden Animationen und übrigens jeweils einem eigenen Abspann pro Folge für jede Schülerin der "Schwarzen Klasse".