Es ist nicht leicht, den Weltuntergang zu verhindern. Besonders wenn man eine Sozialphobie hat und mit zahlreichen Walküren in einem Haushalt leben muss.
Dass die Menschen des Altertums ihren Göttern ein umtriebiges Liebesleben zugestanden, ist keine bemerkenswerte Neuigkeit, wenn man beispielsweise an die zahlreichen Affären von Zeus denkt. Sein nordischer Kollege Odin (alias Wotan) scheint da ebenfalls gut mithalten zu können, zumindest wenn es nach Richard Wagners "Der Ring der Nibelungen" geht: In "Die Walküre", dem zweiten Abschnitt seiner Tetralogie, ließ er die Walküren, die in der Mythologie ursprünglich die ruhmreich auf dem Schlachtfeld Gefallenen (die Einherjer) für Walhalla auserwählten, als dessen Töchter auftreten. Mit diesen neun Damen, die auch dieselben Namen tragen wie ihre Pendants aus Wagners Werk, sieht sich Takuma Akutsu konfrontiert, der Protagonist von "Val x Love".
Er leidet an einer schweren Sozialphobie und will am liebsten in Ruhe gelassen werden, um zu lernen, wird jedoch in der Schule aufgrund seiner Statur und seiner unheimlichen Ausstrahlung bestenfalls gemieden und oftmals für böse, übernatürliche Umtriebe an der Schule verantwortlich gemacht. Diese finden jedoch tatsächlich statt und sollen von den neun Saotome-Schwestern, die ihm von Odin für die Rettung der Welt vor die Nase und ins Haus gesetzt wurden, unterbunden werden. Und natürlich besteht die einzige Möglichkeit, die noch verbesserungswürdigen Kräfte der Mädels aufzuleveln, in absichtlich herbeigeführten intimen Situationen. Und das ist – um im göttlichen Kontext zu bleiben – eine wahre Herkulesaufgabe angesichts von Takumas Ängsten.
Die von Hoods Entertainment nach der Manga-Vorlage von Ryousuke Asakura produzierte Anime-Adaption dürfte all jenen, die Serien im Stil von
"Highschool DxD" schätzen, sicherlich zusagen, wenngleich wir es hier nicht mit einem Lüstling sondergleichen und eine Ecke weniger deftigem Fanservice zu tun haben. Die ersten vier Episoden, von KAZÉ im Sammelschuber mit Platz für alle drei Volumes ausgeliefert, verraten noch nicht allzu viel, was die erzählerische Stoßrichtung angeht. Angesichts der Vielzahl an Mädchen, mit denen sich der Hahn im Korb auseinandersetzen muss, stellt sich die Frage, auf welche von ihnen man(n) sich konzentrieren wird. Der Auftakt positioniert sich jedenfalls im soliden Mittelfeld kurzweiliger Harem/Ecchi-Komödien mit genug Luft nach oben.