Nicht nur beim Highlander, sondern auch im Krieg um den Heiligen Gral gilt: Es kann nur einen geben.
Rund um das Ringen von sieben magisch begabten Individuen, den Mastern, und ihren jeweiligen mächtigen Kriegern aus vergangenen Zeiten, den Servants, welches im 2004 von Type-Moon als Visual Novel für den PC veröffentlicht wurde, hat sich über mittlerweile eineinhalb Dekaden ein stattlicher und gar nicht mehr so leicht zu überblickender Franchise gebildet. Hierzulande hat peppermint anime die audiovisuelle Lizenz für einen Sitz in der ersten Reihe fußfrei bei den epischen Konfrontationen im Kampf um das begehrteste Artefakt nicht nur der christlichen Welt inne. Der Heilige Gral, nachdem mehrere Parteien mit unterschiedlichen Motiven streben, kann hier dem Sieger einen Wunsch erfüllen.
Mit "Fate/stay night: Heaven's Feel I. presage flower" liegt nun auch der erste von drei abendfüllenden Filmen vor, der alte und neue Zuseher einmal mehr auf Emiya Shirou treffen lässt. Der Ziehsohn von Kiritsugu Emiya nimmt seine Mitschülerin Sakura Matou bei sich auf, die Protagonistin der dritten Handlungsroute des ursprünglichen Games. Ihr Bruder Shinji ist nicht nur ein unsympathischer Widerling, sondern auch der älteste Sohn einer Familie, die seit langem in den Gralskrieg involviert ist und auch im neuesten kräftig mitmischt. Glücklicherweise hat Shirou als siebter der neuen Master nicht nur mit Saber, sondern auch Rin Tohsaka und ihrem Servant Archer wertvolle Verbündete. Und die braucht es auch, um gegen Sakuras Großvater anzutreten, der Menschen in der Stadt die Kräfte absaugt, um sein Leben zu verlängern.
Wer keinerlei "Fate/stay night"-Vorkenntnisse hat, wird sich eher schwer zurechtfinden, denn nach der Einführung bleibt für Rookies der Materie offen, woher Shirou seine (begrenzten) magischen Fähigkeiten hat und wie er zum Master von Saber wurde. Das ist nicht der einzige Knackpunkt der Story, die mitunter arg überhastet von einem Schauplatz zum anderen springt und sich nicht mit allzu vielen Erklärungen aufhält. Hier hilft zweifellos der Genuss der bisherigen Releases von peppermint anime, denn dann steht jenem der visuell wirklich traumhaften Umsetzung von "presage flower" nichts im Wege. Die abwechselnd ungemein farbenfrohen oder düsteren Settings sind wahre Augenschmeichler, unterstützt von CGI-Effekten, wo sie auch passen (mit dem Kampf zwischen Assassin und Saber auf dem Sattelschlepper als Highlight).