Der Start an einer neuen Schule kann seine Tücken haben. Besonders wenn diese von Monstern bevölkert wird!
Auch schon wieder ein ganzes Jahrzehnt ist es her, seit in Japan die Anime-Adaption von Akihisas Ikedas im Genre Shonen zu verortendem Manga an den Start ging. Während die Vorlage hierzulande bei Tokyopop erschien, hat sich seltsamerweise niemand an die Lizenzierung der Fernsehserie gewagt, sodass Fans auf teure Importe angewiesen waren. Das Problem kann jetzt als gelöst betrachtet werden, denn peppermint anime hat sich ein Herz gefasst und bringt die zwei Staffeln in Form von jeweils zwei Volumes heraus. Der Auftakt liefert in äußerst großzügiger Manier gleich einmal die ersten sechs Episoden über die Geschehnisse an der Yokai-Akadamie.
Dorthin hat es Tsukune Aono verschlagen, seines Zeichens nicht gerade ein Leistungsträger, aber dankbar für die unerwartete Chance, doch noch an eine Oberschule zu gelangen. Jenen mit popkulturell bedingt auch nur geringfügigen Japanischkenntnissen ist aufgrund deren Namens schnell klar, dass es sich um eine von Monstern jeder Couleur besuchte Lehranstalt handelt. Die Tatsache, dass es am Campus verboten ist, seine wahre Gestalt zu zeigen, wiegt Tsukune zunächst in Sicherheit, doch seine erste Bekanntschaft kommt schnell dahinter, dass er ein Mensch ist. Bei Moka handelt es sich um eine Vampirin, die schnell Gefallen am Blut ihres ersten Freundes findet, doch ihr durch eine Halskette versiegeltes Alter ego stellt schlagkräftige Argumente vor charmantes Auftreten.
Wer damit leben kann, dass "Rosario + Vampire" keinen Innovationspreis für das Ausleuchten der Psyche von Teenagern zwischen Außenseitertum und sprudelnden Hormonen gewinnt, wird blendend unterhalten. Ohne sein Zutun baut sich der Hahn im Korb bereits von Beginn an einen Harem auf, zu dem nach kurzer Zeit auch ein Sukkubus und eine Hexe (in klassischem Magical Girl-Outfit) stoßen. Solide Animationen, diverse Running Gags – vor allem der Prä-Blutsaug-Dialog zwischen Tsukune und Moka sowie der knuffige Fledermaus-Kommentator – und Fanservice lassen jedenfalls keine Langeweile aufkommen und halten die Zwerchfellmuskeln auf Trab.