Ein neuer Kampf zwischen Franzosen und Engländern steht bevor, doch für Maria scheint das letzte Stündchen zu schlagen.
Die lästigen Interventionen von Maria, welche die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Franzosen und den feindlichen Invasoren bisher maßgeblich gestört haben, scheinen Geschichte zu sein. Nachdem Garfa die geschwächte Hexe in ihrem Zuhause betäubt hat und ihre Freunde im letzten Moment Schlimmeres verhindern konnten, sind ihre Kräfte offenbar verschwunden. Das nutzt die Kirche aus, um der Gegnerin habhaft zu werden, sie als Ketzerin zu brandmarken und in bester Inquisitionsmanier zu verhören. In der Zwischenzeit bereiten sich die Truppen von Graf Guillaume auf eine weitere Begegnung mit den Engländern vor, um eine endgültige Entscheidung herbeizuführen.
Das bedeutet auch für dessen Untergebenen Josef, dass er erneut das Schwert in die Hand nehmen muss und möglicherweise sein Leben lässt, während sein Schwarm im Kerker sitzt. Die Ereignisse überschlagen sich, als ihre Freunde erfahren, dass Maria noch während der Schlacht auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden soll. Nachdem den Franzosen ein entscheidender Durchbruch gelungen ist, tritt Josef inmitten der nun einsetzenden Plünderungen ausgerechnet in einer Kirche zum Duell gegen Garfa an, dessen Rolle bei der Ergreifung seiner Freundin ihm mittlerweile klargeworden ist.
Das letzte Drittel von "Maria the Virgin Witch" legt in Sachen Dramatik eine ordentliche Schippe drauf und lässt die Frage lange offen, wie der gordische Knoten zwischen der friedliebenden Protagonistin und ihren Freunden einerseits und den Kriegstreibern, der Kirche und den Mächten des Himmels andererseits aufgelöst werden wird. Für die größte Überraschung sorgt wohl Bernard, der eine unerwartete Änderung seiner Glaubensauslegung vollführt – ansonsten bleibt alles bei den bewährten Qualitäten: Interessante Figuren, tadellose Animationen und die niemals aufdringliche Botschaft, das eigene Gewissen vor den blinden Gehorsam gegenüber jedweder Autorität zu stellen.