Sieben Jugendliche mit außergewöhnlichen Talenten bringen eine mittelalterliche Welt auf Vordermann, doch die herrschende Klasse zeigt sich darüber alles andere als erfreut.
Das Genre Isekai, bei dem es Charaktere in andere Welten verschlägt oder sie in diesen wiedergeboren werden, hat in den letzten Jahren jede Menge Titel hervorgebracht. Auch "High School Prodigies Have It Easy Even In Another World", geschrieben von Riko Misora und gezeichnet von Sacraneco, fällt unverkennbar in diese Sparte und wurde im Oktober mit dem zwölften Band abgeschlossen. Kurz zuvor ist hierzulande via KAZÉ auch das erste von zwei Volumes der zwölfteiligen Anime-Adaption von Project No.9 erschienen und lässt uns an den Abenteuern von sieben außerordentlich begabten Teenagern teilhaben, die unvermittelt in Freyjagard landen. In dieser mittelalterlichen Welt leben unter anderem auch Mensch-Tier-Mischwesen und Drachen, Magie existiert hier ebenfalls.
Jeder der Neuankömmlinge verfügt über spezielle Fähigkeiten, sei es kapitalistischer Geschäftssinn, Erfindungsgeist, Kampfkunst oder das Herausfinden von Informationen. Unter der Führung von Tsukasa Mikogami, einem gewieften Jungpolitiker, macht sich die Gruppe daran, die Welt der Bewohner des Dorfs, in dessen Nähe ihr Flugzeug gecrasht ist, ordentlich umzukrempeln. Binnen weniger Tage hält die Moderne Einzug in Elm und Umgebung: Neue Arbeitsgeräte werden hergestellt, die den Gastgebern den Alltag erleichtern, gleichzeitig die unfairen Handelsbedingungen, unter denen sie leiden, abgeschafft und schließlich die auf Ungleichheit basierenden Prinzipien des feudalen Systems in Frage gestellt.
Dass sich die in ihrer Autorität bedrohte Oberklasse das umstürzlerische Aufbegehren zugunsten einer demokratischen Gesellschaftsordnung natürlich nicht gefallen lässt, liegt auf der Hand und verleiht dem grundsätzlich optimistischen Charakter der Bemühungen der Jungspunde bereits in den ersten sechs Folgen einen bedrohlichen Unterton. Gleichzeitig stellt sich natürlich auch die Frage, wie die sieben Genies in die fremde Welt gelangten und wer sie eigentlich vor dem Flammentod in einem total zerstörten Flugzeug rettete. Genügend Gründe also, um dranzubleiben und die harschen Kritiken, die die Serie mitunter geerntet hat, nicht zu beachten. Wer ein Crossover aus Fantasy-Setting und "Dr. Stone" plus dezentem Fanservice schätzt, sollte hier auf jeden Fall gut aufgehoben sein.