Nach den ersten Erfolgen der Revolutionäre um Tsukasa holt das Kaiserreich zu unerwartet heftigen Gegenschlägen aus.
In den
ersten sechs Episoden der Anime-Fassung der zwischen 2015 und 2020 als Light Novel erschienenen Isekai-Serie von Riku Misora und Sacraneco aus dem Hause Project No.9 konnten die in einer mittelalterlichen Welt gelandeten Teenager rund um Jungpolitiker Tsukasa bereits vieles für ihre (neuen) Mitmenschen zum Besseren wenden. Nicht nur die Lebensbedingungen der Dorfbewohner von Elm und darüber hinaus haben sich gebessert, auch der Handel wurde von unfairen Geschäftspraktiken befreit. Um das oberste Ziel – die Etablierung einer demokratischen Gesellschaft mit gleichen Rechten für alle – zu erreichen, gilt es das unerbittliche Regime des Kaiserreichs zu beenden und handfeste Tatsachen zu schaffen.
Nachdem man den Glauben der Sieben Lichter mit Akatsuki als Gott begründet hat, um den Bürgern von Freyjagard eine bessere Identifikationsfläche zu bieten und die Rebellion schmackhaft zu machen, lässt die Gegenreaktion der Machthaber nicht lange auf sich warten. Bei ihrer Spionagemission im Dorf Coconono lernt Shinobu zusammen mit Elch die verachtenswerte Ordnung des örtlichen Herrn Oslo El Gustave kennen, der kein Problem damit hat, die eigenen Untertanen hungern zu lassen und kniffligerweise mit L’age Soleil über eine mächtige Waffe gebietet, die das sozialrevolutionäre Experiment schneller beendet könnte als Tsukasa und seiner Crew lieb sein kann. Der Sieg über ihn bedeutet lediglich eine kurze Atempause, denn der Feind wartet nicht nur in offener Feldschlacht, sondern auch in den Reihen der verbündeten Azur-Brigade.
Die zweite Hälfte von "High School Prodigies Have It Easy Even In Another World" präsentiert sich spürbar düsterer und weniger leichtfüßig als die erste, wenngleich mit einer Massage für die versammelte Damenriege auch wieder Fanservice und mit einem mehr oder weniger geglückten Date etwas Romantik geboten wird. Die Kampfhandlungen gegen die Vertreter des Regimes stehen im Vordergrund, aber zumindest lassen sich Blicke hinter die Fassaden von Tsukasa, Ringo und Keine erhaschen, die man sich auch für ihre Mitstreiter wünschen würde. Bei einem derart "globalen" Anspruch, möglichst viele Aspekte der Isekai-Welt anzusprechen, die geändert werden sollen, bleibt wohl zwangsläufig manches auf der Strecke, was man dem halben Dutzend an Episoden aber weder in Sachen Qualität noch Kurzweil vorwerfen kann. Vielleicht kann da ja eine womöglich folgende zweite Staffel Abhilfe schaffen?