Activision schickt die gigantischen Bakugans erneut in ein interaktives Abenteuer und so heißt es erneut: "Bakugaaaaan Kampf!" Oder sollten manche Monster lieber nicht geweckt werden?
Bakugan

, die im mitteleuropäischen Raum ab einer gewissen Altersstufe eher unbekannte Anime-TV-Serie, muss erneut als Vorlage für ein Videospiel dienen. Wer oder was bitteschön ist "Bakugan"? In der Fernsehserie finden ein paar Jungs seltsame Spielkarten, die sie kurzerhand, wie es junge Menschen zumeist gekonnt machen, in ein spaßiges Kartenspiel verwandeln. Sie lassen riesige Monster, die sogenannten Bakugans, gegeneinander antreten. Ein wichtiges Detail ist den Jungs zu Beginn jedoch noch nicht bewusst, denn die Monster auf den Spielkarten existieren in einer anderen Dimension real und müssen den gespielten Aktionen gehorchen. Soweit so unspektakulär.
Nach einem mäßig

erfolgreichen, bei Liebhabern der Serie aber durchaus beliebten, ersten Teil, wagt es Activision Blizzard erneut diesen Nischenmarkt zu bedienen. Wie auch in der TV-Serie handelt das Spiel von den Abenteuern der drei Hauptcharaktere Dan, Marucho und Mira. Dem entschlossenen Team steht der mächtige Spectra Phantom mit seiner Vexos Armee gegenüber. Als Seher der Serie ist ein direkter Einstieg in die Geschichte kein Hindernis, für alle anderen Interessierten bleibt das Bakugan-Universum vorerst ein Buch mit sieben Siegeln. Keine Zusammenfassung und kein Tutorial führen in die Untiefen und Zusammenhänge der Geschichte ein. Vielmehr ist man konfrontiert mit vielen unbekannten Tatsachen und Begriffen.
Völlig unbekannt dürfte

Fans des ersten Teils aber auch das umgekrempelte Spielsystem sein. Entfernt wurden taktische Kartenduelle mit entsprechenden Monsterkämpfen, der Fokus liegt nun deutlich auf dynamischer Action. In "Beschützer des Kerns" übernimmt man als Spieler im Kampfgetümmel direkt die Kontrolle über ein Bakugan, womit das Spiel vielmehr in Richtung Beat´em´Up rutscht. Der integrale Bestandteil der Kartensets kommt nun in Form von im Kampf aktivierbaren Fähigkeiten zum Einsatz. Vor jedem Kampf kann man zwei Karten dem ausgewählten Bakugan zuweisen, womit ein breite Palette an Kombinationen möglich ist, um auf Schwachstellen der Gegner reagieren zu können.
Grafisch bleibt man der TV

-Serie verpflichtet. Überhaupt ist der eintönige und minimalistische Spielgehalt, gemeinsam mit der genretypischen Optik definitiv der jüngeren Zielgruppe geschuldet.
Die fetzig inszenierten K

ämpfe können auf kurze Zeit zwar unterhalten, die mangelnde Abwechslung lässt jedoch keinen langfristigen Spielspaß zu. Das Gleiche gilt für die das Spielgeschehen vorantreibenden Geschicklichkeits- und Schleichpassagen, denn auch hier wurde es verabsäumt dem geneigten Spieler interessante und relevante Inhalte zu bieten.
Fazit:
"Bakugan - Beschützer des Kerns" bleibt trotz dem Action orientiertem Spielprinzip ein Nischenprodukt, denn die unzugängliche Präsentation des Bakugan-Universums verwehrt es potentiellen Spielern sich mit dem Spiel gut zu unterhalten. Alle Fans der TV-Serie könnten durchaus Spaß am Videospiel haben.