Etwas mehr als zwei Jahre nach der
ersten "Kick-Ass"-Miniserie, die hierzulande ebenso wie in den USA zeitlich äußerst knapp zum Kinostart der filmischen Umsetzung von Matthew Vaughn erschienen ist, gibt es nun endlich Nachschub. Logischerweise "Kick-Ass 2" betitelt und von Panini wieder in Form von zwei Paperbacks unters Volk gebracht, finden wir zunächst eine idyllische Situation vor – zumindest was die Erfüllung der feuchten Superhelden-Träume von Dave Lizewski angeht. Gemeinsam mit Legionen von Nachahmern sorgt er für Ordnung in New York und schließt sich "Justice Forever" an, der ersten Gruppe heroischer Spandexträger in der Stadt.
Während das ehemalige Hit-Girl Mindy dazu verdammt ist, ihre Tage als unscheinbares Schulmädchen unter der Fuchtel ihres Ziehvaters Marcus zu fristen, kehrt Red Mist aus seinem Exil zurück. Im Gepäck hat er nicht nur eine illustre Runde an schießwütigen Folterknechten, sondern auch das dringende Bedürfnis nach Rache an Kick-Ass. Nach einem grausamen Mord an einem Mitglied von "Justice Forever" gerät Daves angebetete Katie ins Visier des Bösewichts, der sich neuerdings schlicht Motherfucker nennt.
Etwas schleppend und fast schon zu gutmütig kommt Millar mit der Fortsetzung seiner spaßig-brutalen Story daher, so recht will man ihm das superheldische Utopia im "Big Apple" dann doch nicht abnehmen. Glücklicherweise wird die Sache ab dem unangekündigten Besuch bei Colonal Stars wieder interessant und kann mit jenen bösen Spielchen aufwarten, für die man Mr. Millar schätzt. Bis zum Ende der ersten Halbzeit wird binnen weniger Seiten reichlich Spannung und Drama aufgebaut, das nicht nur wegen des tollen Artworks von Zeichnerlegende John Romita jr. überzeugt und auf die baldige Auflösung Appetit macht – hätte der Mann doch kürzlich auch so viel Aufwand in seine "Avengers"-Strecke gesteckt…
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Panini Comics