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Marvel Exklusiv 96

Der berüchtigste Spidey-Gegner der 1990er Jahre kehrt brandgefährlich wie eh und je zurück.

(C) Panini Comics / Marvel Exklusiv 96 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWenn man Marvel eines nicht vorwerfen kann, dann ist es das rasche Aufspringen auf aktuelle Trends. So war es auch in den späten 1980er Jahren der Fall, als Alan Moores "Watchmen" und Frank Millers "Batman: The Dark Knight Returns" das Superhelden-Genre revolutionierten und dabei unbeabsichtigt eine gehörige Nachfrage an moralisch fragwürdigen, gewalttätigen Charakteren lostraten. Vigilanten und grimmige Gestalten waren plötzlich en vogue, was sich nicht nur am rasanten Erfolg des bis dahin lediglich als Gegner von Spider-Man in Erscheinung getretenen Punisher messen lässt. Auch die einzelnen Heftserien des Netzschwingers wurden von der "Grim and gritty"-Welle erfasst, bis zum Beginn der "Klon-Saga" dominierten düstere Töne die ansonsten vergleichsweise locker-humorvollen Abenteuer des Titelcharakters. In diese Phase fiel die Geburt von Venom, der sich mit dem außerirdischen Symbionten verband, welcher in den späten 1980ern Spider-Mans schwarzes Kostüm gewesen war. Ein Abkömmling des Parasiten tat sich mit dem irren Serienmörder Cletus Kassady zusammen, der bezeichnenderweise zum Fanliebling avancierte.


Zeb Wells, Autor der zuletzt bei Panini erschienenen "New Mutants" und "Venom: Dark Origin", hat Carnage, der vor einiger Zeit im All durch den Sentry in Stücke gerissen wurde, in die aktuelle Continuity zurückgeholt. Durch den skrupellosen Industriellen Michael Hall kommt der Symbiont wieder auf die Erde, um dort als Versuchskaninchen und Bestandteil neuer, revolutionärer Gliedprothesen und auch einer ganzen Produktlinie von Kampfanzügen zu dienen. Die verhängnisvollen Ereignisse nehmen ihren Lauf, als Halls Firma die Superschurken-Verwahrungsanstalt Ravencroft übernimmt, wo Frances Louise Barrison alias Shriek ihr Dasein fristet. Ihre Therapeutin Dr. Nieves verliert durch einen Zwischenfall mit dem plötzlich aufgetauchten sechsarmigen Spider-Man-Doppelgänger einen Arm, der durch eine mit dem Symbionten versetzte Prothese ersetzt wird. Und dass ein mordlüsterner außerirdischer Parasit nicht gerne in mehrere Teile zerstückelt bleibt, zeigt sich nicht nur für Hall, sondern auch Carnages Erzfeind Spider-Man und seinen Rächer-Kollegen Iron Man.


Wer erinnert sich noch an "Maximum Carnage", dem gigantischen Crossover-Schlachtfest quer durch alle Spider-Man-Titel im Frühjahr und Sommer 1993? Web Zells tut`s jedenfalls und rückt mit Carnage, Shriek und Doppelganger drei wesentliche Hauptfiguren der damaligen Saga wieder ins Rampenlicht. Während der ursprünglich mit Eddie Brock verbundene Symbiont zwischendurch mit Mac "Skorpion" Gargan und neuerdings Flash Thompson als besserer Venom-Hälfte nicht untätig war, ließ uns Marvel einige Jahre im Unklaren über das Schicksal von Cletus Kassady und seines außerirdischen Buddys. Wells fädelt die Story rund um die Rückkehr der Psychopathen, die einst New York City terrorisierten, sehr intelligent und spannend ein. Es gelingt ihm, die ernste Atmosphäre, die dem Stoff aus den 1990er Jahren zweifellos nachhängt, durch Spideys gewohnten Humor (meist zulasten seines Gesprächspartners Iron Man) zu brechen und so einen sehr lesenswerten Flair zu entfalten. Clayton Crains eigenwilliges, digital ordentlich aufgemotztes Artwork passt perfekt zu "Familienfehde" und darf hoffentlich auch bei uns in der Fortsetzung "Carnage U.S.A." genossen werden, die im Original bereits erschienen ist.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Panini Comics





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