Dieses Buch wäre zum Weinen, wenn man nicht gleichzeitig lachen müsste.
Sie haben`s wieder getan: Manuel Grebing und Stephan Scheler, 2008 und 2009 mit
"Cumshots" und
"Cumshots 2: Neue Ergüsse der deutschen Pornoindustrie" für zwei veritable Bestseller verantwortlich, legen nun ihr neues Buch vor. Wie sich zeigt, steht auch "Lolst du noch oder roflst du schon?" in der Tradition seiner Vorgänger und kann ebenfalls als Geschenk für Freunde oder Party-Gag punkten – falls es dem einen oder anderen beim Lesen die Haare nicht allzu sehr aufstellt.
Geboten werden nämlich, aufgeteilt in mehrere Kapitel, Legionen an Auswüchsen und Entgleisungen der deutschen Sprache, derer sich weitere Legionen an anonymen Kommentatoren von Videos des Portals Youtube schuldig gemacht haben. Egal ob Ausflüge in die Welt des Sports, der Mattscheibe oder der Niederungen der Politik – scheinbar hat der surfende Bundesbürger zu allem und jedem eine Meinung, die er natürlich in den Weiten des Internets verbreitet. Besagte Weiten sind dafür bekannt, nicht zu vergessen, und so sind auch Rechtschreib-, Grammatik- und Ausdruckkatastrophen aller Art wohl auf alle Zeiten verewigt. Inklusive Jugendslang, peinlichen Anglizismen oder einfach nur Schwachsinn, der verzapft wird.
"Lolst du noch oder roflst du schon? - Die Feränderung der deutschen Sprache" ist selbstverständlich vordergründig als Lektüre zum Amüsement über die Unzulänglichkeiten anderer zu verstehen, im Grunde jedoch behandelt es eine ernste Thematik – ob man es die Angst vor sprachlicher Retardierung, Verdummung oder Ausdruck des sinkenden Bildungsniveaus nennen will, sei dahingestellt. Wäre die Lektüre nicht so zum Lachen, müsste man sich die Haare raufen ob der präsentierten Intelligenz zumindest sprachlicher Natur, welche vor allem die deutsche Jugend im Internet hinterlässt. Um es mit einem Youtube-Dialog von Seite 77 auszudrücken:
hessu3: Man was regt ihr euch alle auf, habt ihr nichts Wichtigeres zu tun?
32Heino: @hessu3 Ne leider Nicht.# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Metronom Verlag