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Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen 5

Die Denkmaschine sieht sich mit einem neuen kniffeligen Kriminalfall konfrontiert. Wohin ist die bekannte Schauspielerin Belinda Belmont verschwunden?

(C) Folgenreich/Universal Music / Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen 5 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMit "Stirb schön mit Shakespeare" enden die Vertonungen von Originalstoffen des mit der Titanic untergegangenen Autor Jacques Futrelle. Wie bereits bei den vier veröffentlichten Folgen zeichnet auch bei dieser Martin Koser für das Script verantwortlich und man kann ihm nur Respekt zollen, dass es ihm gelungen ist aus einer eher mittelprächtigen Vorlage ein unterhaltsames Kriminalhörspiel zu zaubern.


Zu seinem aktuellen Fall findet der den Naturwissenschaften verfallene Prof. Dr. Dr. Dr. van Dusen auf sehr ungewöhnliche Art und Weise. Seinen langjährigen Freund und Wegbegleiter, den für den Daily New Yorker tätige Journalist Hutchinson Hutch, verschlägt es eher zufällig in eine Aufführung einer in der Stadt gastierenden britischen Theatergesellschaft. Im Mittelpunkt des Shakespeare-Stücks "Wie es euch gefällt" steht die bekannte Schauspielerin Belinda Belmont. Es ist Hutchinson aber nicht vergönnt, Zeuge eines weiteren Triumphs des großen Stars aus Übersee zu werden, denn die gute Frau verpasst ihren Einsatz und bleibt trotz mehrmaliger Aufforderung der Bühne fern. Hutch wittert schnell eine neue Story und ist nicht bereit zu glauben, dass die Schauspielerin plötzlich erkrankt sei. Wie sich schnell herausstellt, ist sie spurlos verschwunden und das scheinbar ohne das Theater verlassen zu haben. Diese doch höchst mysteriösen Umstände wecken das Interesse von Prof. van Dusen, der das Theater und die Kultur nur als nettes Beiwerk zu den wichtigen Disziplinen der Naturwissenschaften sieht.


Gemeinsam mit Hutch nimmt der große Detektiv seine Arbeit auf und muss sehr bald feststellen, dass fast jedes Mitglied des Theaterensembles einen guten Grund hatte, die große Diva zu beseitigen. Zusätzlich zum großen Kreis der Verdächtigen stellt sich dem Professor die alles entscheidende Frage: Wo befindet sich die Leiche der Theaterschauspielerin? Die aktuelle Folge der "van Dusen"-Serie ist in vielerlei Hinsicht eine klassische Kriminalgeschichte, die sich auf keinen Fall hinter den Werken eines Arthur Conan Doyle zu verstecken braucht. So gibt es auch hier eine Variante des klassischen "Locked room": Wie konnte die Theaterdiva scheinbar spurlos verschwinden, wo doch klar ist das sie keinen der Ausgänge benutzt hat?


Eine weitere exemplarische Zutat für eine klassische Detektivgeschichte ist der eingeschränkte Kreis an Personen, der für die Tat in Frage kommt und in dem jeder über ein Motiv verfügt. Und zum guten Schluss natürlich die klassische Runde der Verdächtigen, die vom Ermittler zusammengerufen wird um, in ihrer Mitte den tatsächlichen Täter zu enthüllen.
Freunde und Liebhaber von kurzweiligen Geschichten dieser Art werden an dieser Folge nicht vorbei kommen, denn auf der inhaltlichen Seite ist sie eine wirklich runde Sache.


Sämtliche Sprecher sind passend zu ihren Rollen ausgewählt worden und liefern dem Hörer ein stimmiges Bild der britischen Theatergruppe. Die Hauptfiguren sind ebenfalls wieder mit großem Eifer bei der Sache und es macht wirklich Spaß, ihren Ausführungen zu folgen. Die Geräusche sind wie bei vielen Radioproduktionen der 1970er Jahre eher zurückhaltend eingesetzt worden und nur eine Ergänzung, um dem Hörer ein plastischeres Gesamtbild vor das geistige Auge zu zaubern. Die akustische Gestaltung eines Raums dürfte zu den wirklich komplizierten Aspekten einer Hörspielproduktion gehören, dass dies leider nicht immer gelingt, hört man auch hier. An einigen Stellen hat man das Gefühl, der Professor sitzt in einer Dose oder Kabine, aber das ist sicherlich Kritik auf hohem Niveau, zumal diese produktionstechnischen Anmerkungen auch darauf zurückzuführen sein können dass dieses Hörspiel zu Beginn der 1970er Jahre fürs Radio produziert wurde.


Zum Schluss bekommt der geneigte Hörer noch einen Kommentar des Regisseurs  zur vorliegenden Folge zu hören, dieser ist allerdings anfänglich nur schwer zu ertragen, da die Ausführungen von einem permanenten Schmatzen begleitet werden, das erst nach einigen Minuten verschwindet.  Das hätte man sicherlich mit den heutigen Mitteln der Technik vermeiden können. Ob der Inhalt dieses Kommentars ein wirklicher Bonus für den Hörer ist, mag jeder für sich entscheiden. Abschließend kann festgehalten werden, dass "Stirb schön mit Shakespeare" ein gelungener Krimi mit einem glänzend aufgelegten Friedrich W. Bauschulte in der Rolle des Prof. van Dusen ist. Neben Sherlock Holmes sicherlich eine der ersten Adressen in Sachen guter und klassischer Detektivgeschichten.



# # # Oliver Fleischer # # #



Publisher: Folgenreich/Universal Music





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