Die Thüringer MAROON sind längst nicht mehr bloß die freundliche Metalcore-Band von nebenan, mittlerweile präsentiert man sich als ernstzunehmende Alternative sowohl zu ähnlich gelagerten Metalcore-Größen innerhalb des staatlichen Einzugsbereichs, wie HEAVEN SHALL BURN, als auch als gefährlicher Konkurrent zu diversen Schwergewichten aus Übersee, beispielsweise DARKEST HOUR oder auch HIMSA. Zu verdanken haben MAROON diesen neu gewonnenen Status wohl ihrem herausragenden letzten Album „Worlds Collide“, auf dem der Fünfer erstmals das Näschen aus dem schon seit längerer Zeit im eigenen Sud dahinköchelnden Metalcore-Einheitsbrei rauszustrecken wagte. Die frische Luft da draußen machte offensichtlich Lust auf mehr, denn mit „The Cold Heart Of The Sun“ lehnt sich das kreative Quintett merklich weiter aus dem geöffneten Fenster. Während die überaus stabile Basis aus mörderischen Riffs, satten Grooves und fiesem Gebell von Shouter André weitestgehend erhalten geblieben ist, gab man den progressiven Ansätzen dieses Mal noch mehr Raum zur Entfaltung, was zu eher Metalcore-untypischen, jedoch ausnehmend gelungenen Krachern wie „Black Halo“ oder „Some Goodbyes Are Farewells“ führte. Doch trotz dieser hochwillkommenen „Ausritte“ legen MAROON hier zweifelsfrei ein homogenes, überaus starkes Album vor, das neben der eindrucksvollen Demonstration bereits bekannter Band-Stärken zwar vorsichtig, aber durchaus erfolgreich musikalisches Neuland betritt.
www.maroonhate.comChristoph Komjati (8,5)