Ausgerechnet ein zweiter Überlebender von Krypton soll Superman den Garaus machen, während die Regierungen der Welt absichtlich wegschauen.
Etwas Geduld war nötig, um nun endlich den dritten und finalen Band von J. Michael Straczynskis alternativer Superman-Fassung in Händen halten zu können, nachdem der
Vorgänger bereits 2013 erschienen ist. Sowohl sein Schlagabtausch mit dem Parasit als auch sein Eingriffen in den Konflikt innerhalb eines souveränen Landes haben das Misstrauen gegenüber dem Mann aus Stahl noch weiter geschürt. Als mit Zod plötzlich ein zweiter Überlebender des untergegangenen Planeten Krypton auf der Erde landet und anbietet, das Problem zu erledigen, ist nicht nur Lex Luthors Frau Alexandra Feuer und Flamme für den Plan.
Während ihr Mann Skrupel hat, die von ihm entwickelte Waffe zu verwenden, um Superman seine Kräfte zu entziehen und Zod einen Vorteil zu verschaffen, willigen die Vertreter verschiedener Länder ein, beim erwarteten Clash der zwei Superwesen in die andere Richtung zu schauen. Um seine Liebsten zu schützen, muss sich Clark seinem mächtigen Gegner jedoch unweigerlich zu stellen, doch auch in privater Hinsicht kommt er ins Schwitzen – schließlich hat seine Nachbarin Lisa, die ihm gegenüber verstärkte Zuneigung empfindet, seine geheime Identität aufgedeckt.
Statt Shane Davis hat für den Abschlussband Ardian Syaf am Zeichenbrett Platz genommen und macht seine Sache mit feinen, detailreichen Strichen ebenfalls äußerst gut. Die Story von J. Michael Straczynski spinnt das Grundthema seiner "Erde Eins"-Version, die Situation eines Aliens in einer Gesellschaft, welche zwischen Faszination und Furcht vor ihm schwankt, konsequent weiter und schafft sogar das Kunststück, den Lex Luthor dieser Welt geradezu als Stimme der Vernunft darzustellen. Ein weiterer Beweis für das Können des alten Hasen "JMS" und somit ein makelloser Abschluss der Trilogie.