Während er sich der diskreten Lösung weiterer Fälle widmet, wird im Hintergrund heftig gegen Ciel intrigiert.

Sebastian Michaelis bekommt auch in der zweiten Hälfte der ersten Staffel von "Black Butler" reichlich Gelegenheit, seine besonderen Talente unter Beweis zu stellen. So tritt er für seinen jungen Herrn Ciel Phantomhive bei einem Curry-Kochwettbewerb an, dessen Sieger das Privileg des königlichen Hoflieferanten erhält. Massiv gestört wird die Festivität, bei der sich überraschenderweise auch Queen Victoria höchstpersönlich die Ehre gibt, allerdings durch vergiftetes Curry, dass das Böse in den Besuchern zum Ausbruch bringt.
Zunächst wissen Ciel und Sebastian nicht, wem sie den Zwischenfall zu verdanken haben, aber bald treffen darauf treffen sie die Verantwortliche dafür, als sie einen unheimlichen Kult unter die Lupe nehmen, der angeblich Umsturzpläne gegen die Regierung schmiedet. Angela Blanc, die frühere Dienerin des verstorbenen Henry Barrymore, gibt sich als Engel zu erkennen und versucht, Ciels schmerzhafte Erinnerungen an seine Vergangenheit und den Mord an seinen Eltern umzuschreiben.
Es gelingt zwar, sie daran zu hindern und ihre Reinigungszeremonie an den Sektenmitgliedern zu stoppen, das letzte Wörtchen mit ihr ist aber noch lange nicht gesprochen. Die himmlische Dame hat ihre Finger nämlich auch bei den nächsten Fällen im Spiel, denen sich Ciel widmet. Dabei gerät er zunächst unter Verdacht, eine neuartige Droge zu vertreiben und landet im Gefängnis, um schließlich im fernen Paris herauszufinden, wem er da als "Wachhund der Königin" tatsächlich dient.
Während die Herkunft seiner tollpatschigen Belegschaft locker nebenbei aufgerollt wird, kommt in die Vergangenheit von Ciel nur langsam Licht – und das einhergehend mit einer dramatischen Enthüllung, die ordentlich Überraschungspotenzial bietet. Bis zum großen Finale, dass den wunderbar düster-melancholischen Grundton von "Black Butler" perfekt komprimiert, bekommt der Zuschauer auch diesmal die suchtgefährdende Mischung aus Gothic Horror, Mystery, Krimi und Comedy geboten, die schon den
Auftakt zum Genuss gemacht hat. Rundum gelungen, oder? "Yes, my lord!"