Am Ende von "Mordverdacht Teil 1", dem zweiten Film der Anime-Adaption von "Garden of Sinners", sah sich Mikiya einer mordlustigen Shiki gegenüber, die ihm das Messer an der Kehle angesetzt hatte. Wer sich nun eine Auflösung der misslichen Situation erwartet, wird eines Besseren belehrt, denn die Handlung von "Verbliebener Sinn für Schmerz" trägt sich im Juni 1998 und somit über zwei Jahre danach (beziehungsweise drei Monate vor dem Auftaktkapitel "Thanatos") zu, daher ist diesbezüglich noch Geduld erforderlich.
In diesem dritten Film arbeitet Mikiya bereits für die Magierin Toko Aozaki und hat nicht allzu viel Zeit, sich darüber zu ärgern, dass seine Chefin das ganze verfügbare Geld zum Kauf eines Hexenbretts verwendet hat und sein monatliches Gehalt daher ausfällt. Ein Schulkamerad hilft ihm aus seinen finanziellen Nöten, macht aber zur Bedingung, dass er nach dessen Freund Ausschau hält. Dadurch wird er direkt in den neuen Fall um ein Mädchen verwickelt, das er kurz zuvor auf der Straße aufgelesen und bei sich übernachten hat lassen. Sie ist verantwortlich für mehrere bizarre Morde an Männern, die ihr selbst Gewalt angetan haben, und bereits im Visier von Shiki.
Das anschließende vierte Kapitel der Reihe geht noch weiter in die Vergangenheit zurück und knüpft an die Ereignisse des zweiten an, als Mikiya die schwerverletzte Shiki ins Krankenhaus einliefern lässt. Was zwischen den beiden passiert ist, bleibt dabei ebenso unklar wie der Grund für das Koma, in das sie anschließend für fast zwei Jahre fällt. Nachdem sich SHIKI, der männliche Teil ihrer Persönlichkeit, bei einer Nahtoderfahrung für sie geopfert hat, erwacht sie mit der Fähigkeit, die Bruchstellen des Lebens sowohl von Menschen als auch Dingen zu sehen. Schockiert darüber, versucht sie sich das Augenlicht zu nehmen, doch die bald auftauchende Toko Aozaki hat mit ihr noch einiges vor.
"Verbliebener Sinn für Schmerz" und "Der leere Tempel" atmen nicht nur dieselbe düster-bedrohliche, visuell beeindruckend umgesetzte Atmosphäre der beiden Auftaktfilme, sondern liefern auch wichtige Puzzlesteine zum Verständnis des Gesamtbildes von "Garden of Sinners". Es wird nicht nur erklärt, wem Shiki ihren künstlichen Arm zu verdanken hat, sondern auch was sich hinter ihren bisher nur angedeuteten übersinnlichen Fähigkeiten verbirgt. Die am meisten unter den Fingernägeln brennende Frage, was am Ende von "Mordverdacht Teil 1" passiert ist, bleibt spannungsbedingt noch unbeantwortet, während mit dem kurzen Auftauchen eines weiteren Magiers das nächste storytechnische Fragezeichen gesetzt wird.