Wie THE KILLERS vor ihnen, werfen nun auch die Jungs von THE BRAVERY ihre glamourösen 80s-Synthies zugunsten eines klassisch-zeitlosen Pop-Rock-Sounds über Bord. Im Gegensatz zu Brendan Flowers und Co geht bei ihnen die Rechnung aber nicht wirklich auf. Ziemlich langweiliges, glatt produziertes Album ohne Kanten; zu allem Überdruss auch noch mit schlechter Befindlichkeits-Lyrik bis unter den Rand voll gestopft. Seelenlose Pro-Tools-Knöpfchendreherei ohne Substanz. Songs ohne Biss. Bereits beim ersten Album wurde ihnen Oberflächlichkeit vorgeworfen (unter anderem – so schließt sich der Kreis – von Mitkonkurrent Brendan Flowers) Beim zweiten Album, welches krampfhaft versucht reifer und erwachsener zu klingen, manifestiert sich diese Vermutung, zementiert sich regelrecht ein. An der Schnittstelle zwischen MySpace-Profilmusik und U2 ist noch viel Platz, haben sich THE BRAVERY gedacht, und werden mit dieser findigen Rezeptur in den nächsten Monaten wohl viel kommerziellen Erfolg haben. Ach ja: ein Lob bekommen sie von mir für das nette Gepfeife im Song „Bad Sun“ – ich bin aber generell als Freund der gepfiffenen Melodie bekannt! www.thebravery.com Stefan Redelsteiner (3)