Wissenschaftlich fundiert und grafisch eindrucksvoll aufbereitet wird die Südpol-Expedition unter Robert Falcon Scott von Zeichnerin Sarah Airriess gewissenhaft aufgearbeitet.
Drei Jahre sollte das ambitionierte Unterfangen insgesamt dauern, 65 Männer wurden aus 8000 freiwilligen Bewerbern ausgewählt, darunter auch der Assistenzzoologe Apsley Cherry-Garrard, auf dessen Aufzeichnungen sich Airries penibel stützt. Der vorliegende erste Band schildert primär den Start der Expedition und die bereits abenteuerliche Reise von London in Richtung Südpol. Dabei kommt es zu einigen wissenschaftlich motivierten Zwischenstopps und Captain Scott stößt erst im Laufe der Fahrt zu seinem Team.
Die Besatzung scheint optimistisch, fröhlich und trotz so mancher Hindernisse motiviert, die Antarktis zu erreichen. Als jedoch ein Brief des norwegischen Entdeckers Roald Amundsen offenbart, dass sich dieser ebenfalls auf den Weg dorthin gemacht hat, entbrennt das tragische Rennen ins Eis.
Mehrmals stellt Zeichnerin Airries klar, wie wichtig ihr die wissenschaftliche Fundierung ihrer grafischen Adaption von Cherry-Garrards Aufzeichnungen gewesen sei – und das lässt sich auch an jeder Menge Details, Erklärungen und dem umfangreichen Appendix mit zusätzlichen Infos erkennen. Auf den ersten Blick mögen diese etwas erschlagend wirken, aber nach dem Vertiefen in die Thematik dankt man der Zeichnerin für ihre Akribie, trägt sie doch dazu bei, den Alltag an Bord fühlbar zu machen und auch die einzelnen, zahlreichen Charaktere der Expeditionsteilnehmer besser kennenzulernen.
Beim optischen Erscheinungsbild orientiert sich die Künstlerin an einer weichgezeichneten Disney-Ästhetik, was aber vor allem in den weiteren und durchaus dramatischeren Bänden für einen spannenden Kontrast zwischen der inhaltlichen Tragik und ihrer grafischen Interpretation sorgen könnte.