"Girl, You`ll Be A Woman Soon", sang NEIL DIAMOND einst. Sue Storm-Richards musste hingegen ziemlich lange auf das Erwachsenwerden warten...
Spät aber doch erschien mit dem Fünfteiler "Invisible Woman" 2019 die erste Soloserie von Sue Storm-Richards, die sich für den vorliegenden Band der zweiten Hachette-Sammelreihe zum "House of Ideas" angeboten hätte. Da das Pendant unter den englischsprachigen Vorlagen, die für die deutsche Fassung übernommen werden, aber von 2014 stammt, wäre es logischerweise nur durch eine (bei Marvel bekanntlich in schöner Regelmäßigkeit vorkommende) Reise in die Zukunft möglich gewesen, dieses Material für Ausgabe 87 nutzen zu können. Das ist aber nicht weiter schlimm und die Auswahl der hier abgedruckten US-Hefte äußerst gelungen.
Zu lesen bekommen wir nämlich "Fantastic Four" 280-284, aus der Zeit, in der sich die mehrjährige Strecke von John Byrne allmählich ihrem Ende zuzuneigen begann. In der zweiten goldenen Ära, die er der "First Family" als Autor und Zeichner in Personalunion bescherte, markiert die Story um Psycho-Mans Welle des Hasses, die mithilfe eines neuen Hate-Monger zuerst New York City und schließlich auch Sue Storm erfasst, einen wichtigen Meilenstein, was die Weiterentwicklung ihrer Figur von einem bloßen Anhängsel des männerdominierten Teams hin zu einer eigenständigen Persönlichkeit angeht. Obgleich die Unsichtbare die erste Superheldin des "House of Ideas" darstellte, blieb sie doch oftmals oft ihrer ursprünglichen Rolle als "damsel in distress" verhaftet.
Byrnes Weg, um aus dem Invisible Girl die selbstbestimmte Invisible Woman zu machen, ist ihre ungewollte Verwandlung in Malice, die optisch als Traum jedes SM-Kleiderdesigners daherkommt und auf ihre Heldenkollegen losgeht. Nach ihrer Rückverwandlung darf Sue Emotionen zeigen und auf Rache sinnen, was zu einem Trip ins Microverse und direkt in die Fänge von Psycho-Man führt. Interessanterweise war zu dieser Zeit auch eine andere resolute Heldin in den Reihen der FF zu finden, nämlich She-Hulk (als zwischenzeitlicher Ersatz für das Ding), welcher der kanadische Künstler ebenfalls seinen Stempel aufdrücken sollte (siehe
Band 51). Den Test der Zeit hat der Fünfteiler von 1985 jedenfalls anstandslos überstanden (abgesehen vielleicht von der dem damaligen Modegeschmack geschuldeten Frisur von Ms. Storm-Richards).