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Die Marvel-Superhelden-Sammlung 89

Wo der gute Kurt Wagner wandelt, ist das Böse nicht weit... ob er will oder nicht.

Die Marvel-Superhelden-Sammlung 89Zufall oder augenzwinkernde Absicht? Diese Frage stellt sich durchaus angesichts der Tatsache, dass der vorangegangene Band der zweiten Marvel-Sammlung aus dem Hause Hachette Warren Worthingon III alias Angel gewidmet war und nun mit Nightcrawler ein Charakter mit wahrhaft dämonischem Äußeren an der Reihe ist. Wie die geneigte Leserschaft seit seinem ersten Auftritt in "Giant-Size X-Men" 1 (siehe hier) weiß, verbirgt sich hinter der blauen Haut und den leuchtenden Augen von Kurt Wagner aber ein Herz aus Gold. Diesen Dualismus von gutem Wesen und vermeintlich Bösen, das ihn immer wieder zur Zielscheibe von Hass und Verachtung werden ließ und lässt, verkörpert der deutsche Mutant wie wenige andere X-Men.


Als einem der prominenten Schüler von Professor Xavier spendierte Marvel auch ihm (sowie Sabretooth und Deadpool) Ende der 2000er eine aktualisierte Herkunftsgeschichte. "X-Men Origins: Nightcrawler" (2010) eröffnet die vorliegende Ausgabe mit einem Blick auf die tragische Vergangenheit von Kurt Wagner als Attraktion eines Zirkus, der als "fliegender Unhold" durch die Manege turnt, aber ansonsten im Käfig gehalten und wie Dreck behandelt wird. Der katholische Glauben, der für den Charakter von zentraler Bedeutung ist, und der eingangs erwähnte Zwiespalt in Nightcrawlers Natur werden auf dem naturgemäß knapp bemessenen Platz eines Oneshots vom Autorenduo Adam Freeman und Marc Bernardin sowie den Zeichnern Cary Nord und James Harren stimmig herausgearbeitet.


Anschließend bekommen wir das erste halbe Dutzend von Herrn Wagners insgesamt zwölf Ausgaben zählender erster Ongoing (2002-2004) zu lesen, die den deutschen Mutanten als eine Art okkulten Ermittler präsentieren, der sich mit einem rätselhaften "Whodunit"-Fall um 13 tote Waisenkinder und in der New Yorker U-Bahn erscheinenden Geistern herumschlagen muss. Roberto Aguirre-Sacasas ("The Last Stand") Story vernachlässig aber auch sozusagen weltliche Aspekte nicht und bringt nicht nur Nightcrawlers Ex Amanda Sefton, sondern auch Christine Palmer als (mehr oder weniger) Love Interest ins Spiel – definitiv kurzweilig, nicht zuletzt durch das stimmige Artwork von Darick Robertson ("Transmetropolitan", "The Boys"), wenngleich manche der Damen von einem Panel zum anderen seltsamerweise mitunter das Aussehen wechseln.

 

# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Hachette





Erhältlich im Zeitschriftenhandel und auf www.die-superhelden-sammlung.de.


 
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