Das hätte sich Mindy McCready nicht gedacht: Als Trumpf bei den Befragungen durch die Polizei wird ausgerechnet ihre Mutter ins Spiel gebracht, die sie lange für tot gehalten hatte. Zur Überraschung aller solidarisiert diese sich jedoch mit ihr und zeigt sich stolz über die Taten der nicht minder verblüfften Tochter. Die nächste Überraschung für Mindy folgt kurze Zeit später, als sie von den von der Mafia geschmierten Wächtern betäubt wird, und plötzlich Chris Genovese in der Zellentür steht – der bekanntlich noch eine Rechnung mit ihr offen hat.
In der Zwischenzeit bequemt sich Dave endlich, sein neuerdings aufwühlendes Intimleben hintanzustellen und wieder ins kleine Grün-gelbe zu schlüpfen. Ein letztes Mal will er den Neoprenanzug von Kick-Ass überstreifen, um seinen Freund Todd aus der Gewalt von Killern zu retten, die aus ihm Einzelheiten über die Skull & Bones-Gang herausfoltern wollen. Und als krönenden Höhepunkt der Geschehnisse beruft Chris' Onkel Rocco ein großes Treffen der Mafia ein, bei dem er sich, mit dem Tod von Hit-Girl als Sahnehäubchen, zum Boss der Boss krönen lassen will.
Ohne an dieser Stelle zu viel zum großen Finale der "Kick-Ass"-Saga verraten zu wollen, muss konstatiert werden, dass Mark Millar sich wieder einmal als Mann für Überraschungen zeigt. Das beginnt bei den Gefängnisszenen mit Mindy und endet schließlich im großen Showdown, den man sich – schließlich ist dem Mann alles zuzutrauen – entgegen seiner Ankündigungen im PR-Vorfeld dann doch anders vorgestellt hat. Was aber nichts daran endet, dass der Abschluss eine astreine Liebeserklärung des Schotten an das Medium Comic ist, das sein Partner in crime, der legendäre John Romita jr., erneut in Höchstform zu Papier gebracht hat.