Marmor, Stein und Eisen bricht, aber Symbionten nicht.
Mit "Werkzeug des Bösen" wird ein erzählerischer Weg fortgesetzt, der zuletzt in den beiden "Marvel Exklusiv"-Bänden
96 und
101 beschritten wurde und zwischendurch auch einen Abstecher ins Microverse gemacht hat. Im Crossover "Minimum Carnage", hierzulande in "Venom" Band 7 erschienen, wurde der altbekannte Carnage-Wirt Kletus Casady von Scarlet Spider lobotomisiert und als katatonisches Gemüse zurückgelassen.
In diesem Zustand begegnen wir ihm in einer Haftanstalt für Superverbrecher am Beginn des Fünfteilers, der im Original in Anlehnung an den mittlerweile im Körper von Peter Parker steckenden Otto Octavius mit "Superior Carnage" betitelt ist. Durch einen Angriff des Wizard wird die Haftzeit von Mr. Kasady abrupt verkürzt, doch lässt sich der Wahnsinnige nicht kontrollieren. Erst die Übertragung des Symbionten auf einen anderen Wirt ermöglicht es dem unter Demenzverdacht stehenden Schurken, einen neuen Carnage unter seiner Führung das New Yorker Rathaus angreifen zu lassen. Dort erwartet ihn natürlich schon der ebenfalls "überlegene" Spider-Man, der bekanntlich auch gerne mal fester zuhaut.
Es stellt sich die Frage, ob Autor Kevin Shinick mit seinem Psychogramm des Symbionten bewusst ironisch auf dessen jüngere Geschichte anspielt, in der ihn die Marvel-Kreativen nach Belieben von einem Wirt zum anderen herumreichten oder munter neue Ableger schufen (wie zuletzt in
"Carnage: U.S.A."), nicht immer zum Vorteil der Geschichte. Diesmal ist aber eine knackige und mit der richtigen Dosis Drama gewürzte Story dabei herausgekommen, die von Stephen Segovia und Dan Mexia äußerst passabel illustriert worden ist. Carnage rules!