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Offenbarung 23 45

Kann es tatsächlich sein, dass der legendäre Schatz der Nibelungen wirklich existiert?

(C) Highscore Music / Offenbarung 23 45 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNach seiner Spurensuche im benachbarten Belgien ist Georg Brand nach Berlin zurückgekehrt. Während eines beiläufigen Gesprächs mit Nolo stoßen die beiden auf eine weitere versteckte Chiffre des verstorbenen Hackers Tron. Gibt es ihn wirklich, den legendären Schatz aus dem "Ring der Nibelungen"? Und wenn er tatsächlich nicht bloße Fiktion ist, wo muss man sich auf die Suche nach ihm begeben? In der Forschung gibt es verschiedene Thesen, wo der Schatz verborgen sein soll.


Das Modell eines ehemaligen Luxuszugs bringt Georg auf die Idee, gemeinsam mit seinem Freund Kim Schmidtke an einer Nostalgiefahrt des Zugs teilzunehmen. Er erhofft sich, an Bord neue Hinweise zum Verbleib des Golds zu finden. Tatsächlich entdecken die beiden Studenten eine neue Spur, jedoch wird die scheinbar harmlose Schnitzeljagd durch die deutsche Geschichte bald zum tödlichen Ernst.


Kaum eine andere deutsche Sage dürfte ein solches Interesse bei Forschern und Wissenschaftlern geweckt haben wie der Ring der Nibelungen. Enthält er tatsächlich Hinweise auf lebende Personen und Begebenheiten und eventuell einen gewaltigen Schatz? Eine Vermutung, die immer wieder, bis heute, zu neuen Spekulationen und Verschwörungstheorien anregt. So verwundert es kaum, dass diese Thesen auch bei "Offenbarung 23" ihre Erwähnung finden.


Wie gewohnt betrieb der Autor eine gründliche Recherche und verknüpft auf geschickte Art und Weise Ereignisse der jüngeren Geschichte mit den Theorien zum Ring der Nibelungen und insbesondere den verlorenen Schatz. Welche Rolle "Rheingold" im Gesamtkontext der Serie übernimmt, bleibt ungeklärt, da das Finale dieser Folge mit einer faustdicken Überraschung und einem wirklich fiesen Cliffhanger zu Ende geht.


Neben dem hohen Dialoganteil, der die vielen unterschiedlichen Theorien thematisiert, ist auch der Spannungsanteil nicht zu knapp geraten und macht "Rheingold" zu einer kurzweiligen Angelegenheit. Eine kurze Einleitungssequenz schildert eine Szene aus den Nibelungen, in der die agierenden Figuren von denselben Sprechern übernommen werden, die kurz darauf in den Hauptrollen zu hören sind. Dies kann in den ersten Minuten ein wenig zu Irritation führen, da diese Doppelbesetzung sich auch im weiteren Verlauf für den Hörer nicht erschließt.


Die Musik greift, wie in der Vergangenheit des Öfteren, die Stimmung des Hörspiels auf und es gelingt eine homogene Mixtur aus Sprachkomponenten und Musikstücken. Die durch Geräusche darzustellenden Räume werden durch die eingesetzten Effekte vorstellbar und man kann sich gut in die unterschiedlichen Orte wie den Nostalgiezug oder den Brunnen hineinversetzen. In Sachen Sound und Musik hat Sebastian Probot wieder einmal seinen Sachverstand in Sachen Hörspiel unter Beweis gestellt.


Einige der Sprecher, wie etwa Helmut Krauss oder Till Hagen, sind bereits seit den Anfangstagen der Serie mit dabei und man hat das Gefühl, ihre Rollen seien mittlerweile zu so etwas wie ihrer zweiten Haut geworden, so überzeugend, wie ihre Performance nach all den Jahren ausfällt.  Alexander Turrek ist in der Rolle des Georg Brand angekommen und ein qualitativer Unterschied zur Arbeit seines Vorgängers nicht erkennbar. Eine wirklich gute Neubesetzung der Hauptrolle. In einer Nebenrolle ist Altmeister Eckart Dux zu hören, der, wie nicht anders zu erwarten, eine ordentliche Arbeit abliefert. "Rheingold" kann mit der überragenden Vorgängerfolge mithalten und präsentiert "Offenbarung 23" neu erstarkt in Topform. Ein Comeback, das so nicht zu erwarten war und Lust auf mehr macht.



# # # Justus Baier # # #



Publisher: Highscore Music





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