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Mord in Serie 8

Es könnte die Story seines Lebens werden. Tom Jordan steht vor einer dem Beginn einer glänzenden Karriere, doch seine Recherche ruft mächtige Feinde auf den Plan.

(C) Contendo Media/Delta Music / Mord in Serie 8 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEine bisher unbekannte Welle der Gewalt erfasst die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. Die Opfer sind ausschließlich Mitglieder der japanischen Gemeinde Düsseldorfs. Die Verbrechen werden immer brutaler. Ein Hotelbesitzer, der in seinem Wagen in die Luft gesprengt wird, ist nur das jüngste Opfer in einer sich immer schneller drehenden Spirale des Todes. Die Polizei kann bisher keine Ermittlungsergebnisse vorweisen. Da erhält der junge Reporter Tom Jordan einen Tipp, doch bleibt zunächst skeptisch. Kann es tatsächlich sein, dass die Yakuza nun auch in Deutschland operiert? Je tiefer Jordan in die Schattenseite der japanischen Enklave vordringt, desto dichter werden die Hinweise, dass die Verbrecherorganisation ihre Krallen nach der Metropole am Rhein ausgestreckt hat.


In diesem Zusammenhang fällt immer wieder ein Name, Doragon. Doragon der Drache, der seinen Clan mit eiserner Hand führt und keine Fehler duldet. Niemand kennt sein Gesicht oder weiß wer sich hinter seiner Maske versteckt. Jordan ist entschlossen, die geheimen Machenschaften der japanischen Unterwelt ans Licht zu bringen. Die heißeste Spur führt zu Maiko Takahashi. Die Tochter des ermordeten Hotelbesitzers scheint nun ebenfalls in den Fokus der Yakuza gerückt zu sein. Wird es Jordan gelingen, dem Drachen das Handwerk zu legen, bevor weitere Menschen ihr Leben verlieren? Die Zeit wird knapp, denn mittlerweile steht der neugierige Reporter selbst auf der Todesliste der Verbrecher.


"Doragon" beweist einmal mehr, dass man nicht in die Ferne schweifen muss, um spannende Geschichten zu erzählen. "Mord in Serie" veranschaulicht, dass Deutschland über eine Menge faszinierender Orte verfügt, die sich geradezu anbieten, um vor dieser Kulisse eine gute Story zu platzieren. Die Handlung in einer der größten ausländischen Gemeinden Deutschlands anzusiedeln, ist ein geschickter Schachzug, um Story-Elemente einfließen zu lassen, die in good old Germany ansonsten so wohl nicht funktionieren würden. Die japanische Community in Düsseldorf ist weithin bekannt und liefert den richtigen Nährboden für einen Thriller, in dessen Mittelpunkt eine fernöstliche Verbrecherorganisation steht.


Um für die notwendige Glaubwürdigkeit zu sorgen, bedarf es einer Hauptfigur, der man die Verwicklung in die entsprechende Situation auch zutraut. Die Wahl eines Enthüllungsjournalisten ist hier genau die richtige, um die Ereignisse in Fahrt zu bringen. Von Anfang an wird keine Zeit mit langatmigen Einführungen verschwendet, von der ersten Minute an nimmt der Plot ordentlich an Fahrt auf und behält dies bis zum Ende bei. Ein deutlicher Pluspunkt gegenüber vielen anderen Veröffentlichungen dieses Genres, die bereits auf halber Strecke ihr Pulver verschossen haben. Wie von "Mord in Serie" gewohnt, bekommt der Hörer einige unverhoffte Winkelzüge in der Story präsentiert, bis schließlich das große Geheimnis, die Identität von Doragon, offenbart wird. Bis dahin gibt es eine gute Stunde bester Unterhaltung, in der eine Menge geboten wird, Entführungen, Schießereien und eine ganze Palette zwielichtiger Figuren.


Wie in der Vergangenheit, so legt man auch bei "Doragon" großen Wert darauf, dass Musik und Sprache eine Symbiose eingehen, um die richtige Stimmung zu erzeugen, die einer bestimmten Situation dienlich ist. Egal ob zum Spannungsaufbau oder zur Untermalung in einem Stripclub, hier findet man immer den richtigen Ton und verzichtet auf angestaubte Musikstücke aus dem Archiv. Dazu mischen sich asiatisch anmutende Noten und Melodien in die Musikpassagen, doch auch hier schafft man es, die schlimmsten Klischees zu umschiffen und einen angemessenen Soundtrack vorzulegen. Noch nie hat Contendo bei der Auswahl seiner Sprecher mit bekannten Namen gegeizt und sich stets der Arbeit von Vollprofis versichert, doch das ist nur die halbe Miete. Erst wenn man den Akteuren anhört, dass sie mit Leidenschaft bei der Sache sind und in ihren Rollen aufgehen, wird eine runde Sache aus einer Produktion. "Doragon" ist ein solcher Fall und kann mit einer hochkarätigen Riege an Sprechern aufwarten, die allesamt überzeugend agieren.


Zwei Sprecher muss man allerdings gesondert hervorheben. Da wäre zum einen Oliver Rohrbeck, der dem aufstrebenden Journalisten Tom Jordan seinen eigenen Stempel aufdrückt und dabei so wirkt, als würde er diesen bereits zum wiederholten Mal in Szene setzen. Hier stellt er einmal mehr unter Beweis, wie vielseitig er abseits der "drei ???" seine Rollen anlegen kann. Zum anderen muss hier Lutz Mackensey Erwähnung finden, einem altgedienten Recken der Hörspiellandschaft, der an dieser Stelle einen zwielichtigen Informanten der Unterwelt spielt und dabei den Eindruck vermittelt, dass dieses Milieu sein ureigenes Refugium sei. Eine seiner überzeugendsten Arbeiten! "Doragon" ist ein weiteres Highlight der noch recht jungen Serie und durchaus als Einstieg zu empfehlen. Bitte mehr davon!


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Contendo Media/Delta Music




 


 
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Ja, dürfen die das?
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