Während Hit-Girl im Gefängnis schmort, vernachlässigt Dave seine Superhelden-Karriere zugunsten der Freuden des Fleisches.
Nach dem großen Showdown am Times Square am Ende von
"Kick-Ass 2" ist eine trügerische Ruhe in New York eingekehrt, die sich für Kenner etwas anders darstellt als in der zweiten Verfilmung von Mark Millars Vorlage. Hier ist Chris "Motherfucker" Genovese nicht in einem Wasserbecken gelandet und von einem Hai verspeist worden, sondern liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Dort erhält er ausgerechnet vom von der "Familie" nach Sizilien abgeschobenen Onkel Rocco Besuch, der ihn unter seine Fittiche nehmen und die verschiedenen Gangs an der Ostküste vereinen will.
Unterdessen sitzt Mindy hinter Gittern und wartet auf ihre Befreiung durch Kick-Ass, dem sie detaillierte Pläne und Anweisungen hinterlassen hat. Nachdem ein erster, stümperhafter Versuch scheitert, sie aus dem Gefängnis zu holen, beginnt Dave seine Superhelden-Ambitionen zu vernachlässigen und seine Kollegen von "Justice Forever" zu versetzen. Das hat vor allem mit seiner neuen Bekanntschaft Valerie zu tun, vor deren Wagen er zunächst landet und in weiterer Folge zwischen ihren Bettlaken. So bleibt ihm zunächst auch verborgen, dass Rocco Genovese, dessen Geschäfte von den eigenen Leuten gestört werden, die Jagd auf Maskierte eröffnet…
Gemeinsam mit einem wieder auf höchstem zeichnerischen Niveau agierenden John Romita jr. läutet Mark Millar das große Finale der "Kick-Ass"-Trilogie ein. Die erste Portion davon im vorliegenden Band lässt Dave zunächst in Konflikt mit seinen Heldenkollegen geraten und schließlich, in einer eigenen Art von "Coming of age", sein grün-gelbes Kostüm abstreifen. Und schließlich auch die Kleidung darunter, wie wir zu sehen bekommen. Mark Millar wäre aber nicht Mark Millar, würde sich inzwischen nicht langsam aber sicher ein über dem Haupt des schwer abgelenkten Protagonisten bedrohlich schwebender Kübel mit Blut und Scheiße füllen, um bei passender Gelegenheit entleert zu werden!