Im Juli 2002 ereignete sich über dem Bodensee eines der schwersten Flugzeugunglücke Deutschlands. Zwei Flugzeuge kollidieren in der Luft.
Manchmal geraten brisante Geschichten im Laufe der Jahre in Vergessenheit, obwohl in ihrem Zusammenhang viele Fragen bis zu heutigen Tag ungeklärt geblieben sind. Man könnte fast meinen, die Öffentlichkeit habe ihr Interesse an diesen Ereignissen verloren. Zu dieser Kategorie zählt auch der rätselhafte Zusammenstoß eines russischen Passagierflugzeugs und einer deutschen Frachtmaschine über den Bodensee im Jahr 2002. Wie konnte es zu dieser verheerenden Kollision kommen? Eine Frage, der auch Georg Brandt und Kim Schmittke nachgehen und dabei auf einige beängstigende Informationen stoßen.
Während des Flugs mit einem typengleichen Flugzeug der Firma Boeing müssen die Hacker die unerfreuliche Entdeckung machen, dass es scheinbar eine Möglichkeit gibt, die Kontrolle über die Maschine zu übernehmen und sie fernzusteuern. Georg überkommen dabei böse Erinnerungen an seine Zeit, als er selbst für Boeing tätig war. Die Informationen, die ihnen auf einem Flug zugeschanzt werden, lassen zudem eine ganz andere Möglichkeit immer wahrscheinlicher erscheinen, warum eine der Maschinen nicht ihr Ziel erreichen durfte.
Nachdem es gelungen ist, die produktionstechnische Schieflage zu korrigieren und hier wieder auf Höchstniveau zurückzukehren, schafft man es nun auch auf inhaltlicher Seite zu den starken Geschichten der Anfangsphase aufzuschließen, brisante und bisher ungeklärte Ereignisse der Vergangenheit aufzubereiten und dabei Fakten und Fiktion auf undurchschaubare Art zu verbinden. Wer sich beim Hören dieser Folge wundert, woher Georg plötzlich sein Know-how über Flugzeugentwicklung bezieht und wo die angedeuteten Ereignisse ihren Ursprung haben, dem sei wärmsten die
Folge "Beyond the Chinese Theatre" aus der Reihe "MindNapping" ans Herz gelegt, dort erfährt man eine Menge über die Hintergründe.
Im Mittelpunkt stehen dieses Mal vorrangig jene Handlungsstränge, die sich auf die neueste Verschwörungstheorie konzentrieren. Der inhaltliche Überbau wird hingegen nur am Rande gestreift, was gerade für Quereinsteiger in die Serie jedoch ein Pluspunkt sein dürfte, da man diese Folge somit ohne große Vorkenntnisse konsumieren kann. Geräusche finden wie bei dieser Serie nur da statt, wo sie wirklich benötigt werden. Im Mittelpunkt stehen die Dialoge, die nach der Zwiebeltaktik, Stück für Stück, immer neue Informationen zum verhängnisvollen Unfall über dem Bodensee offenbaren. Wie gewohnt verschwimmt dabei die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion, was die gesamte Serie zu einer äußerst reizvollen Angelegenheit macht.
Die Musikstücke dienen zur Auflockerung der Gespräche, sind passend positioniert und fügen sich harmonisch ins Gesamtwerk ein. Erneut agieren Alexander Turrek und Peter Flechtner als Hacker-Duo in Höchstform und sorgen umgehend dafür, dass man schnell ins Geschehen eintauchen kann. Dazu kommt ein doch sehr großzügig ausgefallener Pool an Sprechern, die "Das brisanteste Paket der Welt" zu einer runden Sache werden lassen. Da wären Helmut Krauss, Lutz Riedel und Uve Teschner, die in ihren wiederkehrenden Rollen nichts anbrennen lassen und eine gewohnt gute Leistung vorlegen.
Weiters ist die Hörspiellegende Michael Hark zu hören, der seit längerer Zeit wieder einmal in einem Hörspiel zu hören ist. Abgerundet wird der positive Eindruck der Sprecherleistungen durch die Auftritte von Sascha Rotermund, Robert Kotulla, Robert Missler und einigen anderen. "Das brisanteste Paket der Welt" ist die zweite Episode in Folge, die in allen Belangen überzeugen kann, und die Tugenden, die diese Serie groß gemacht haben, aufblitzen lassen. So darf es weitergehen und es bleibt zu hoffen, dass Jan Gaspard noch viele Verschwörungstheorien für seine Hörer bereithält.