Während von der Gesamtausgabe seines Magnum opus
"Strangers in Paradise" mittlerweile vier Bände erschienen sind, geht bei Schreiber & Leser nun auch die aktuelle Serie von Terry Moore an den Start. Diesmal hat sich der sympathische Amerikaner, der von Text über Zeichnungen bis hin zum Letterung alles in bester DIY-Manier selbst erledigt, des übernatürlichen Horrors angenommen, den er über die Kleinstadt Manson hereinbrechen lässt. Zunächst gräbt sich Rachel, die namensgebende Protagonistin seiner Erzählung, mitten in der Wildnis aus der Erde.
Ihre bruchstückhaften Erinnerungen lassen darauf schließen, dass sie Tage zuvor ermordet worden ist – von wem, bleibt jedoch offen. Ihr Auftreten (samt blutroten Augen und Würgemalen am Hals) lässt nicht nur ihren Onkel Johnny, der im Leichenschauhaus arbeitet, an seinem Geisteszustand zweifeln. Während beide gemeinsam mit Rachels Freundin Jet Licht in die Angelegenheit bringen wollen, geschehen in ihrer unmittelbaren Umgebung mehrere Morde, die mit einer mysteriösen blonden Frau zu tun haben scheinen.
Ähnlich wie Tim Seeley in
"Revival" lässt auch Terry Moore Tote bei vollem Bewusstsein in die Welt der Lebenden zurückkehren, um dort Ärger zu stiften. Wie vom Maestro gewohnt, stehen Frauen im Zentrum der Handlung – abgefangen von der resoluten Hauptfigur Rachel bis hin zum alles andere als unschuldigen Mädchen Zoe. Zeichnerisch gewohnt brillant, wirft "Rachel Rising" auf gelungene Weise viele Fragen auf, die hoffentlich ebenso gelungen beantwortet werden. Vor allem jene, was schlimmer ist: Wiedererweckte Tote oder die klaustrophobische Enge einer Kleinstadt, in der jeder jeden kennt…